Das lange Warten auf die Geschiebefalle hat ein Ende

Ein 700 Meter langes Lechbett wird künstlich geschaffen. Im Jahresmittel werden dort künftig 70.000 Kubikmeter Schotter entnommen werden.

Von Helmut Mittermayr

Ehenbichl, Höfen –An den Außerferner Wasserbauern ist das Sparpaket ohne Wirkung vorübergegangen. Ganz im Gegenteil – Wolfgang Klien hat für das Jahr 2012 mit 2,3 Millionen Euro sogar um zehn Prozent mehr zur Verfügung als noch vor einem Jahr. Der Wasserbauchef konnte jetzt verkünden, dass mit dem Bau der lang diskutierten, von Lechanliegergemeinden mitfinanzierten Geschiebefalle am Lech zwischen Ehenbichl und Höfen begonnen wird.

Der Bau der Anlage inklusive des 700 Meter langen Umleitungsgerinnes, dessen Aushub verkauft werden soll, wird sechs Jahre dauern und 7,5 Mio. Euro kosten. Nach der Fertigstellung könnten rund 70.000 Kubikmeter Schotter als mitteljährliche Geschiebemenge herausgenommen werden. Die unterliegenden Gemeinden im Reuttener Talkessel, wo der Lech wegen des geringen Gefälles besonders viel Material liegen lässt, sollen dann im Hochwasserfall besser geschützt sein. Im Idealfall braucht es dann auf der Flachstrecke zwischen Ehenbichl und Pflach keine Schotterräumung mehr. Im ersten Bauabschnitt wird das neue, drei viertel Kilometer lange Umgehungsbett gebaggert. „Mit dem bisherigen kerzengeraden Lechkanal zwischen Höfen und Ehenbichl ist es dann vorbei“, weiß Klien. Entlang des Umleitungsgerinnes wird ein neuer Weg entstehen. Die Zufahrt zur Geschiebefalle erfolgt von Höfener Seite oberhalb Holzbau Saurer, denn von Ehenbichl aus wäre sogar ein Brückenbau notwendig gewesen.

Auf Lechaschauer Seite des Lechs wird die bereits bestehende Mauer am Lech um 40 Zentimeter erhöht; der flussabwärts liegende Damm zwischen null und 80 Zentimeter. „Die Kosten/Nutzen-Rechnung spricht eindeutig für diese Maßnahme. Würde der Fluss übergehen, käme es mit Lechaschau zu dem mit Abstand größten Schadensfall entlang des Flusses“, erläutert Wolfgang Klien den Schritt, „der – ich kann mich da nur wiederholen – nichts mit meiner Heimatgemeinde zu tun hat.“