AK Tirol verzeichnet Ansturm auf Unterstützungsfonds
Aufgrund mehrerer Faktoren verzeichnet die Tiroler Arbeiterkammer derzeit laut eigenen Angaben einen „Ansturm“ auf ihren Unterstützungsfonds.
Innsbruck - Aufgrund mehrerer Faktoren verzeichnet die Tiroler Arbeiterkammer derzeit laut eigenen Angaben einen „Ansturm“ auf ihren Unterstützungsfonds. Gründe dafür seien unter anderem staatliche Einsparungen, teurer werdende Lebenserhaltungskosten sowie unsicherere Arbeitsplätze, meinte AK-Präsident Erwin Zangerl am Montag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. 2009 wurde der Fonds ins Leben gerufen. In jedem Jahr verzeichne man dabei eine Zunahme an sozialen Notfällen um rund 30 Prozent.
Allein in den ersten beiden Monaten dieses Jahres habe man bereits 171 Tirolern mit knapp 85.000 Euro unter die Arme greifen müssen. Von der Unterstützung profitieren unschuldig in Not geratene AK-Mitglieder und deren Angehörige.
Im Jahr 2011 habe man an 727 Personen eine Gesamtsumme von 330.200 Euro aus dem „Notfallfonds“ ausbezahlt, berichtete Zangerl. Insgesamt seien seit dem Jahr 2009 bereits 860.000 Euro zur Verfügung gestellt worden. Die Palette der Antragsgründe reiche des weiteren von Scheidungsfolgen über Exekutionen bis hin zu Lohnpfändungen, Delogierungen oder auch Kündigungen nach dem Krankenstand.
Der Arbeiterkammerpräsident kündigte an, den Unterstützungsfonds in Zukunft zu erweitern. Man wolle vor allem Kindern und Jugendlichen helfen, die wegen der besonders schlechten finanziellen Situation ihrer Familien nicht einmal an den Schul- und Bildungsangeboten teilnehmen können. „Wir stellen das Geld zur Verfügung, das benötigt wird. Der Unterstützungsfonds hat keine Obergrenze“, meinte Zangerl.
Im Rahmen des Pressegesprächs wurde auch eine jüngste Umfrage unter anderem zur Lebenszufriedenheit der Tiroler präsentiert. Daraus gehe hervor, dass aktuell 72 Prozent der Bevölkerung mit ihrer Lebenssituation „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ seien. Ende 2011 seien es noch 92 Prozent gewesen, sagte der AK-Chef. Massive Kritik würden viele Tiroler laut der Interessensvertretung beispielsweise an der Verteilung der öffentlichen Mittel in Österreich üben. Nur elf Prozent der Befragten seien der Meinung, dass die Mittel gerecht verteilt und sinnvoll verwendet würden. (APA)