Um 44 Prozent mehr Personen nach Österreich geschleppt
Die meisten Personen reisten über Italien (44 Prozent) illegal nach Österreich.
Wien - Die Zahl der nach Österreich geschleppten Personen ist 2011 um 44 Prozent auf 9.812 gestiegen. Insgesamt wurden im Vorjahr laut einer Statistik des Innenministeriums 21.232 illegale Grenzgänger (plus 27 Prozent) aufgegriffen. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (V) machte für den Anstieg vor allem die „sperrangelweit offene griechisch-türkische Außengrenze“ verantwortlich. Diese müsste in den Griff bekommen werden. „Der Hut brennt“, so die Ressortchefin.
Einzelergebnisse der Statistik sind spektakulär: So wurden im Bereich der Bundespolizeidirektion Salzburg 649 illegale Personen aufgegriffen, was einer Steigerung von 85 Prozent gegenüber dem Jahr 2010 entspricht. In der Bezirkshauptschaft Neusiedl am See im Burgenland gab es mit 612 Aufgegriffenen gar ein Plus von 95 Prozent.
Die meisten Personen reisten über Italien (44 Prozent) illegal nach Österreich. Über Ungarn kamen 25 Prozent, über Deutschland sieben Prozent und über die Slowakei sechs Prozent.
288 Schlepper wurden 2011 ertappt (minus zwölf Prozent). Die meisten (26) stammten aus Griechenland, gefolgt von der Türkei (24) und Österreich (23). Der überwiegende Teil der geschleppten Personen (2.809 Personen) stammte aus Afghanistan, 1.100 Aufgegriffene aus Russland und 804 aus Pakistan. „Klar ist: Illegale Migration ist eine Herausforderung mit einer gesamteuropäischen Dimension“, so Mikl-Leitner.
„Einhergehend mit dem Anstieg der Schlepperkriminalität sind in Österreich auch die Asylantragszahlen in die Höhe geschnellt“, meinte die Innenministerin. 14.426 Personen (plus 31 Prozent) stellten 2010 einen entsprechenden Antrag. „Das ist ein unmissverständlicher Trend“, sagte Mikl-Leitner. (APA)