Bühne

Wenn Frauen in der Öffentlichkeit stricken

Hall – Ein wollener Schmetterling auf einer Hausmauer, ein ebensolches fröhliches Ungeheuer auf einem Holzgeländer, Spitzendeckerln auf der ...

Hall –Ein wollener Schmetterling auf einer Hausmauer, ein ebensolches fröhliches Ungeheuer auf einem Holzgeländer, Spitzendeckerln auf der Regenrinne, rosa Häkelmaschen unter Schildern. Bereits im Feber hatte das Kulturlabor Stromboli dazu aufgerufen, an einem speziellen Strickprojekt teilzunehmen. Vergangenen Samstag fand noch ein Workshop der Strickistinnen statt. Und seitdem ziert Handarbeit die Haller Wege zu Brunnen, sozusagen als Verweis auf die Frauen, die weltweit fürs Wasserholen verantwortlich sind. Wasserholen sei wie Handarbeit ein Liebesdienst an die Familie, erklärte Julia Mumelter vom Stromboli beim gestrigen Rundgang durch die Haller Altstadt. An der Haller Guerilla Knitting Aktion nahmen 40 weibliche Personen teil. Wenn die Frauenhandarbeit aus dem privaten Raum in den öffentlichen gehoben wird, bekommt sie eine neue Bedeutung. Die Wiener Strickistin Betina Aumair meint dazu: „Wir wollen auf die Marginalisierung der Frauen im öffentlichen Raum aufmerksam und die Frauenarbeit im privaten Raum sichtbar machen.“ Urban Knittings geht von den USA aus. In Wien haben Strickistinnen 2011 zum 100. Frauentag 100 Objekte am Wiener Ring eingestrickt. (sst)