Aktivitäten in Bayern füllten heimische Betten
Marketingschwerpunkt am Herkunftsmarkt Nr. 1 trug im Februar Früchte. Gewinner im Kampf um die Nächtigungen waren Kals, Sillian und Lienz.
Claudia Funder
Lienz – Es sind starke Zahlen, die zum allgemeinen Aufatmen im Osttiroler Tourismus führen. Denn die Sterne standen zu Saisonbeginn alles andere als gut. „Es war ein magerer Winter vorausgesagt worden und die Vorzeichen für die Buchungen standen nicht optimal“, betont Bernhard Pichler von der Osttirol Werbung. Die Dezemberzahlen verhießen nichts Gutes, es wurde ein Nächtigungsminus von 8,13 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat eingefahren. Alle Regionen des Bezirks registrierten Rückgänge. Aufgrund der milden Temperaturen und der geringen Niederschläge sperrten einige Lifte später als geplant auf, Skiopenings wurden verschoben. Die Prognosen für den Jänner stimmten zuversichtlich. Das zarte Plus von 0,34 Prozent sorgte zwar für Zufriedenheit, war aber kein Grund für überschwängliche Freude.
Im Februar kam es zur erfreulichen Wende, mit der man in diesem Ausmaß nicht rechnete. Der Tourismus schrieb ein Plus von 15,6 Prozent oder 38.000 Nächtigungen.
Der Gemeinde Kals gelang es eindrucksvoll, im Februar ein sattes Nächtigungsplus von 16,4 Prozent einzufahren. Über den ganzen Winter waren es immerhin noch beachtliche 9,4 Prozent. „Wenn das neue Mountain-Resort öffnet, wird Kals weiter aufsteigen und sich an Matrei anlehnen“, ist Pichler überzeugt. „Ich bin sicher, dass das Chalet-Dorf gut laufen wird.“ Die Nationalparkregion Hohe Tauern freut sich über den stärksten Februar seit zehn Jahren.
Auch Sillian hat sich prächtig entwickelt und profitierte vor allem vom Ansturm der Gäste, die über Reiseveranstalter in das Hochpustertal kamen. Die Marktgemeinde verbuchte von November bis Februar einen Anstieg um acht Prozent oder 5000 Nächtigungen. Die Stadt Lienz freut sich über einen Zuwachs im Februar um sechs Prozent. Auch das Defereggental konnte viel aufholen. Pichler: „Der Marketingschwerpunkt, den wir heuer in Bayern als Herkunftsmarkt Nr. 1 setzten, machte sich im Februar bezahlt.“ Gerade die Faschingswoche war fast vollständig ausgebucht. Stark war auch der Gästeansturm aus der Steiermark.
Aktuell wird in Kärnten, der Steiermark, Bayern und Oberitalien die Werbetrommel für den Sonnenskilauf gerührt. Das hohe Niveau auch im März zu halten, dürfte allerdings schwer werden.