Horrorunfall auf A13

Lkw unter Betonmauer begraben: Lenker nur noch tot geborgen

Unfassbarer Unfall in Schönberg: Tonnenschwere Betonplatten einer Stützmauer sind auf der A13 genau auf einen Lkw gedonnert und haben das Fahrzeug unter sich begraben. Der 52-jährige Fahrer wurde dabei getötet.

Schönberg - Horrorunfall auf der A13: Teile einer Stützmauer sind Dienstagfrüh umgestürzt und haben einen Lkw aus München unter sich begraben. Ursache war ein Erdrutsch. Der eingeklemmte Lkw-Lenker konnte erst nach mehreren Stunden geborgen werden. Der 52-jährige Deutsche hat das Unglück nicht überlebt. Der Lkw hatte Sammelgut, darunter Autoersatzteile, geladen.

Die Bergungsarbeiten gestalteten sich äußerst schwierig, weil immer wieder Geröll vom Hang nachrutschte und aufgrund des hohen Gewichts der Betonplatten. Mit einem Bagger wurden Löcher in die tonnenschweren Platten geschlagen, damit Kräne die Betonteile hochheben konnten. Erst nach der Freilegung des Führerhauses konnten die Rettungskräfte zu der im Wrack eingeklemmten Leiche mit Hilfe von Bergescheren vordringen.

Neben zwei Schwerlastkränen und einem weiteren Kran waren ein Abschleppdienst sowie mehrere Feuerwehren, die Rettung und Polizei an Ort und Stelle. Die Bergearbeiten bzw. Hangsicherung dauerten auch am Nachmittag noch an.

„Hang wegen Schneeschmelze instabil“

Laut dem Landesgeologen Gunther Heißl war der Hang wegen der Schneeschmelze so instabil, dass er abgerutscht ist. Das Material dürfte die Stützmauer niedergedrückt haben, die dann auf den Lkw donnerte. Die anderen Betonelemente, welche nicht eingestürzt sind, seien „momentan keine Gefahr“. Zwei Spuren der Autobahn müssen aber vorraussichtlich bis zum Ende der Schneeschmelze gesperrt bleiben.

Die zwei herabgestürzten Betonelemente waren jeweils neun Meter lang und sieben Meter hoch. Der zuständige Abteilungsleiter der Asfinag, Markus Kirchmair, ist fassungslos: „Ich habe es noch nie erlebt, dass eine Stützmauer derart in die Knie geht.“

Letzte Kontrolle vor wenigen Wochen

Nach Angaben der Asfinag sei die umgestürzte Stützmauer zuletzt „vor wenigen Wochen von Experten“ geprüft worden. „Nach ersten Erkenntnissen ist die Mauer, die 1980 errichtet wurde, direkt an der statischen Stützkonstruktion des sogenannten Spornes gebrochen und Richtung Fahrbahn geklappt“, hieß es.

Anlässlich des aktuellen Vorfalls will die Asfinag „rasch eine gesonderte österreichweite sicherheitstechnische Untersuchung dieser Konstruktionen starten“. Dabei werde ein Schwerpunkt auf den Stützmauern in Westösterreich liegen, die schnee- und witterungsbedingt besonders starken Beanspruchungen ausgesetzt seien.

Rückstau wegen Sperre

Der tragische Unfall ereignete sich am Dienstag um 5.15 Uhr etwa 100 Meter vor der Mautstelle Schönberg in Fahrtrichtung Italien. Zwischenzeitlich musste die Autobahn komplett gesperrt werden. Aufgrund der Verkehrsbehinderungen kam es in Richtung Süden zu einem Rückstau bis in die Schönberg-Galerie. (tt.com)