24 Kilo Marihuana bei Großaktion sichergestellt
Bei einer großangelegten Aktion gegen die steirische Drogenszene sind 24 Kilogramm Marihuana sichergestellt worden. Die Operation „Grasgeflüster“ lief in enger Kooperation zwischen Polizei und Staatsanwaltschaft über einen längeren Zeitraum, letztlich wurden zehn Personen festgenommen und insgesamt 35 angezeigt, hieß es am Dienstag in Graz.
Zugeschlagen haben die Ermittler der Operation „Grasgeflüster“ zwar schon Mitte Februar, die Aufarbeitung des großen Coups gegen die Drogenszene dauerte allerdings einige Zeit. Monatelange Ermittlungen hatten ergeben, dass sich - ausgehend von Hanfshops - die Indoor-Anlagen zum Anbau der Pflanzen in der Steiermark stark vermehrten. Nun kam man über einen solchen Hanfladen auf die Spur mehrerer Produzenten. „Das ist ein massiver Schuss vor den Bug der anderen“, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, Hansjörg Bacher.
Der Leiter des Suchtgiftbereichs im steirischen Landeskriminalamt, Georg Tkaletz, erklärte, dass früher in erster Linie importierte Ware am Markt gewesen ist. Eigenanbau gab es in der Steiermark nur ganz vereinzelt und aufgrund der Witterungsbedingungen gediehen die Pflanzen nicht sehr gut. Mit den Indoor-Anlagen veränderte sich die Szene in den vergangenen Jahren aber total: „Die Qualität des heimischen Cannabis ist deutlich besser als die Ware aus Holland“, schilderte Tkaletz.
Da man das Equipment zum Anbau in Hanfshops bekommt - „die Tipps zum Anbau gib es als Kundenservice gratis dazu“, so eine verdeckt arbeitende Ermittlerin - und dort die Erstpflanzen kaufen kann, richteten die Drogenfahnder ihr Augenmerk auf die einschlägigen Geschäfte. Tatsächlich führte die Spur zu einigen Plantagen, die alle zeitgleich unter die Lupe genommen wurden. Bei den 17 Hausdurchsuchungen stellte die Polizei auch technisches Material sicher, außerdem konnten Beweise für die Produktion von 45 Kilogramm Marihuana gefunden werden.
Bei den zehn vorrübergehend festgenommenen Personen handelt es sich um Österreicher im Alter von 20 bis 60 Jahren. Im Falle einer Verurteilung drohen ihnen ein bis 15 Jahre Haft, so der Staatsanwalt.