Ägypten

Polizisten wegen Tötung von Demonstranten verurteilt

Elf Polizisten kamen mit einer milden einjährigen Bewährungsstrafe davon.

Kairo – Ein Gericht in Kairo hat elf Polizisten wegen der Tötung von Demonstranten zu einjährigen Bewährungsstrafen verurteilt. Ihnen wurde vorgeworfen, während der Unruhen im vergangenen Jahr 22 Demonstranten getötet und 44 weitere verletzt zu haben. Drei weitere Polizisten wurden am Dienstag freigesprochen. Richter Sabri Hamed erklärte, die Angeklagten hätten ein Recht auf Selbstverteidigung gehabt, als eine Menschenmenge ihre Polizeistelle mit Steinen und Brandbomben angegriffen habe. Die Gewaltanwendung sei jedoch übermäßig gewesen.

Aktivisten kritisieren die ihrer Ansicht nach zu niedrigen Strafen für Polizisten, denen die Tötung hunderter Demonstranten während des 18-tägigen Volksaufstands vorgeworfen wird. Die Menschenrechts- und Gefangenenhilfe-Organisation Amnesty International hat die ägyptischen Militärmachthaber um Feldmarschall Mohammed Hussein Tantawi in einem 62-Seiten-Bericht beschuldigt, Unterdrückung und Folter verglichen mit dem früheren Regime von Hosni Mubarak noch verschärft zu haben. (APA)