Probebohrungen für zweite Tunnelröhre begonnen
Asfinag bestätigt vorerst nur geologische Erkundungen. BM Geiger sieht positives Signal für den Perjentunnel, aber noch keinen Baubeschluss.
Von Helmut Wenzel
Landeck, Zams –Noch vermeidet es die Asfinag, vom Projekt „zweite Röhre Perjentunnel“ zu reden. In einer knappen Erklärung hieß es gestern Mittwoch lediglich: „Die derzeit laufenden Erkundungsbohrungen sind Standarduntersuchungen im Vorfeld der Detailplanungen eines Bauprojektes.“ Mit den Bohrungen sollen die geologischen Verhältnisse „im Planungsbereich Vorportal, Brücken sowie Anschlussstelle Landeck/West untersucht werden. Etwas konkreter drückt sich die Umweltabteilung der BH Landeck im Wasserrechtsbescheid aus. Hier ist die Rede von „Bohrungen für den Perjentunnel, zweite Röhre“. Der Zammer BM Siggi Geiger sieht ein erfreuliches Signal für die Realisierung der bezirksweit geforderten zweiten Tunnelröhre: „Nur bedeutet das noch lange nicht, dass in Wien der entsprechende Baubeschluss gefallen ist.“
Bis Herbst 2011 war laut Infrastrukturministerium statt der zweiten Röhre nur der Bau eines Rettungsstollens um 40 Millionen Euro vorgesehen. Inzwischen haben die Bürgermeister des Bezirkes eine gemeinsame Resolution nach Wien geschickt. LA Hans Peter Bock und LHStv. Hannes Gschwentner sprachen persönlich bei Ministerin Bures vor und LH Platter hatte mehrfach erklärt, „mit halben Sachen aus Wien“ lasse er sich nicht abspeisen.
Auf der Asfinag-Homepage ist allerdings nach wie vor eine für die Region unbefriedigende Erklärung zu finden: Beim Perjentunnel werde bis 2019 entweder eine zweite Tunnelröhre oder ein Fluchtweg errichtet.
Beim östlichen Tunnelportal hat diese Woche eine deutsche Spezialfirma ihren Gerätepark in Stellung gebracht. Gebohrt werde drei Monate lang an mehreren Stellen im Umfeld des Perjentunnels, wie der Projektleiter erläuterte. Die aus bis zu 30 Metern Tiefe gewonnenen Bohrkerne würden dann von Geologen ausgewertet.