Landespolitik

Jahrelanger Kampf um die Helmtherapie

Innsbruck – Zweieinhalb Jahre ist der kleine Matthias jetzt alt. An seine schwierige Geburt erinnert heute nur noch der kleine Helm, den Pap...

Innsbruck –Zweieinhalb Jahre ist der kleine Matthias jetzt alt. An seine schwierige Geburt erinnert heute nur noch der kleine Helm, den Papa Peter Bucher in Händen hält. Damals, im Oktober 2009, hatte Familie Bucher das Plastikgebilde sofort angeschafft, um die Schädelverformung von Matthias zu behandeln und ihm eine schmerzhafte Operation zu ersparen. Und damals begann für Peter Bucher der Kampf um den Kostenersatz.

2011 sind nach Angaben der Liste Fritz rund 70 Kinder an der Innsbrucker Klinik mit der so genannten Helmtherapie behandelt worden. Knapp 2000 Euro kostet die Behandlungsmethode, die eine Kopfdeformation in drei bis sechs Monaten wieder korrigieren kann. Während im öffentlichen Dienst und in Wien die vollen Kosten übernommen werden, zahlt die Tiroler Gebietskrankenkasse derzeit wie gesetzlich vorgeschrieben 411 Euro für einen Heilbehelf. Für Bucher ein Unding und er startete seinen Weg durch alle Behörden. „Aus Sturheit“, wie er heute sagt. „Nicht wegen des Geldes.“ Kurios: Eine viel teurere, schwierige Operation des Buben hätte die öffentliche Hand voll gezahlt.

LA Fritz Dinkhauser wird nächste Woche einen Antrag in den Tiroler Landtag einbringen, dem wohl alle Parteien zustimmen werden. Die Landesregierung wird dabei beauftragt, mit dem Hauptverband und der Tiroler Gebietskrankenkasse zu verhandelt, damit die Kosten der Helmtherapie zur Gänze übernommen werden. „Bis dies geschieht, muss das Land die Kosten tragen“, sagt Dinkhauser, der von „Zwei-Klassen-Medizin“ spricht. Das Geld jedenfalls wäre da. (mw)