Die fremden Federn stehen Birdie gut
Innsbruck – So etwas hat die Welt noch nicht gehört: Ein 15-jähriges Mädchen aus England haut gerade mit ihren gefühlvollen und eigenwillige...
Innsbruck –So etwas hat die Welt noch nicht gehört: Ein 15-jähriges Mädchen aus England haut gerade mit ihren gefühlvollen und eigenwilligen Coverversionen von namhaften Indie-Acts wie Bon Iver, The XX, The Fleet Foxes, Phoenix oder The National die Musikhörerschaft vom Hocker. Jasmine van den Bogaerde alias Birdy legt mit dem gleichnamigen Debüt ein umwerfendes, ruhiges und ausgeglichenes Album vor, das von großem Talent zeugt. Und das, obwohl auf dem Album nur ein einziger eigener Song zu finden ist („Without A Word“). Birdy covert Lieder anderer Künstler und gibt ihnen einen eigenen und unverkennbaren Stil. Die junge Musikerin schafft etwas, das nur wenige zuwege bringen: Sie verwandelt die bekannten Stücke in etwas aufregend Neues.
Dem wunderbaren „Shelter“ von The XX verpasst sie mit ihrer klaren Stimme und den luftigen Pianoklängen Flügel. Klug und besonnen macht Birdy einen neuen Song daraus, und man kommt nicht auf die Idee, es könnte ein Cover sein. Der Song klingt authentisch, als käme er ihr gerade in den Sinn. Auch das folgende „Fire & Rain“ von James Taylor strahlt eine verborgene Kraft aus, und mit ihrer Version von „Skinny Love“ von Bon Iver zeigt sie, wie man sich von einem fremden Stück zwar inspirieren, aber nicht steuern lassen kann. Ihre Version ist ein Lied, das zu ihr als jungem Mädchen passt: verträumt und bezaubernd natürlich.
Birdy hört sich die fremden Songs an und erarbeitet dann am Piano Arrangements, die zu ihr und ihrer Stimme passen. So gibt sie jedem Stück eine eigene, persönliche Dichte. Am besten wird das wohl bei der Gänsehautnummer „People Help The People“ (von Cherry Ghost) deutlich, die funkelt und leuchtet wie ein einsamer Stern in dunkler Nacht. Großartig! (sbn)