Einer, der sich gern abstrampelt
Unternehmer, Touristiker und jetzt Bürgermeisterkandidat für die FPÖ: August Penz lässt keine Gelegenheit aus, umzurühren. Und findet, wenn nötig, auch deutliche Worte.
Von Christoph Mair
Innsbruck –„The Penz“, das Hotel am Adolf-Pichler-Platz in Innsbruck, ist ein Begriff. Der Penz, nämlich August Penz, ist vielen vielleicht nicht ganz so bekannt wie das Viersternehaus. An mangelndem Engagement kann es aber nicht liegen. Denn wenn der zweifache Vater nicht gerade Zeit mit seinen zwei Söhnen (2 und 4 Jahre alt) verbringt, strampelt er in seiner knappen Freizeit gerne auf dem Mountainbike auf die Höttinger Alm. In die Pedale zu treten, gehört für Penz dazu.
Neben den zwei Hotels, die er führt, das Sporthotel Penz in Flughafennähe und gemeinsam mit Bruder Johann das Innenstadthaus „The Penz“, engagiert er sich als Obmannstellvertreter im Tourismusverband (TVB). Und mit der Gemeinderatswahl will er als Spitzenkandidat der FPÖ auch endgültig in der Politik Fuß fassen. Wo zwackt er da noch Zeit ab? „Natürlich müsste ich mich aus dem Tagesgeschäft zurückziehen“, sagt der 50-Jährige mit Verweis auf sein politisches Ziel, nämlich die Verdoppelung der Stimmen und der Einzug in den Stadtsenat. „Hier geht‘s mir wie einem Sportler: Das Ziel ist das Podium.“ Dass das oberste Treppchen, der Bürgermeistersessel, nicht in Reichweite sein dürfte, sieht er realistisch.
Als Stadtrat würde er sich auch aus dem Vorstand des TVB verabschieden. „Dort hat Parteipolitik nichts verloren. Ich kann dann an anderer Stelle etwas für den Tourismus in der Stadt tun.“
Dass ihm als Unternehmer, der gewohnt ist zu entscheiden, die Politik zu mühselig werden könnte, glaubt er nicht: „Auch im Betrieb muss ich versuchen, die Mitarbeiter bei Entscheidungen mitzunehmen.“ Sein Vorteil sei, dass er nicht von der Politik abhängig sei und auch unpopuläre Themen ansprechen könne. Auf seine politischen Anliegen angesprochen nennt er die Wirtschaft und leistbaren Wohnraum, vergisst aber auch nicht auf freiheitliche Kernthemen wie die Sicherheit und natürlich die Ausländerfrage. Doch hier ist der Spagat für den Chef von über 70 Mitarbeitern aus 12 Nationen erkennbar kein einfacher: Zwar bedient er die freiheitliche Klientel mit der Botschaft, dass nur ins Land solle, „wer arbeiten und sich integrieren will“. Doch eine ausländerfeindliche Politik werde es mit ihm nicht geben, versichert Penz. Und bei der oft kritisierten fehlenden Distanz der FPÖ zum Nationalsozialismus antwortet der Unternehmer, der sonst seine Worte sorgsam abwägt, ohne Umschweife: „Ich habe für die Rülpser von Ewiggestrigen und das Anecken kein Verständnis.“ Er habe auch Bundesobmann Strache nach dessen Sager von den „neuen Juden“ zur Rede gestellt.
Dennoch stehe er zu den Freiheitlichen, weil andere Parteien keine Werte mehr vertreten würden. Sein Engagement für die Blauen nutze zwar dem Geschäft im Inland nicht gerade. „Aber ausländische Gäste messen nicht politisch, da zählt die Leistung.“ Daran will sich auch Penz messen lassen.