Gesellschaft

Moskau verlegt 30.000 Soldaten in Nordkaukasus

Nach einer Zunahme der Gewalt im Konfliktgebiet Dagestan hat die russische Armee in einer massiven Militäroperation rund 30.000 Soldaten in die Teilrepublik im Nordkaukasus verlegt. Truppen des Innenministeriums und Islamisten lieferten sich zuletzt verstärkt blutige Gefechte in der Region am Kaspischen Meer.

Vor den Olympischen Winterspielen 2014 in der nahen Schwarzmeerstadt Sotschi befürchte der Kreml eine Eskalation der Gewalt, berichtete die russische Tageszeitung „Nesawissimaja Gaseta“ am Mittwoch. Dagestan grenzt an das frühere Kriegsgebiet Tschetschenien.

Nach Angaben des russischen Innenministeriums wurden 2011 im Nordkaukasus über 350 Islamisten getötet. Schwerpunkt war Dagestan. Bei Kämpfen und Anschlägen starben zudem 683 Menschen, darunter 169 Angehörige der Sicherheitskräfte. Eine Selbstmordattentäterin hatte Anfang März in Dagestan fünf Polizisten mit in den Tod gerissen.

Mit Hubschraubern und Panzern sowie schwerer Artillerie würden die Truppen schon jetzt Jagd auf mutmaßliche Terroristen in Dagestan machen, berichtete die Zeitung. Experten kritisieren die Verlegung der Soldaten in das schwer zugängliche Gebiet. Die Militärs seien für den Kampf gegen kleine Gruppen nicht ausgebildet, betonen sie.