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Bankkonkurs-Debatte für RZB-Chef Spiel mit Feuer

Der Chef der Raiffeisen Zentralbank und Banken-Obmann Walter Rothensteiner sieht die durch die ÖVAG-Rettung ausgelöste Diskussion über Bankenkonkurse kritisch. „Ich bin nicht sehr glücklich über diese Diskussion, Banken pleitegehen zu lassen. Man tut so, als ginge eine Kfz-Werkstatt in Konkurs“, sagte Rothensteiner in einem Interview in der „Kleinen Zeitung“ (Donnerstag).

Ein Bankenkonkurs sei ein probates Mittel, um eine Volkswirtschaft zu ruinieren. „Zu sagen, lassen wir halt eine Bank in Konkurs gehen, ist unheimlich plakativ, weil man suggeriert, die Bösen verschwinden und die Guten bleiben über, aber da spielt man mit dem Feuer.“

Zur Rechnung des Bundeskanzlers, die Pleite der ÖVAG hätte 10 Mrd. Euro gekostet, meinte Rothensteiner, „die Forderungen und Buchwerte der einzelnen Volksbanken wären bis zu einem gewissen Grad Thema gewesen. Gute Volksbanken würden ganz normal weiterfahren, ein paar andere hätte es vielleicht erwischt.“ Und weiter: „Auch wenn wir jetzt keine Freude haben, mitzahlen zu müssen: Bei einem ÖVAG-Konkurs mit einem Durchschlagen auf einzelne Volksbanken hätten im Rahmen der Einlagensicherung alle Sektoren mindestens genauso viel gezahlt wie jetzt die Erhöhung der Bankensteuer ausmacht.“ Die RZB hat 5 Prozent an der ÖVAG, „alles wertberichtigt“, sagte Rothensteiner.

Auf Fragen, wohin der Weg bei den Volksbanken geht, bestätigte der RZB-Chef, dass es natürlich die eine oder andere Volksbank gebe, die nachdenke, ob sie nicht wechseln möchte, „aber das wäre mir zu früh. Das Ganze muss erst wieder ein stabiles Gefüge werden, dann müssen die Volksbanken selbst entscheiden, wie sie weiterkommen. Grundsätzlich ist das Primärgeschäft der Volksbanken in Ordnung. Die haben halt zugelassen, dass ihr Spitzeninstitut in Schieflage kam.“