Gesellschaft

Beginn des neuen Prozesses gegen Berlusconi vertagt

Ein neuer Prozess gegen Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi, der am heutigen Donnerstag hätte beginnen sollen, ist wegen eines Rechtsanwälte-Streiks in Italien vertagt worden.

Rom – Der Beginn des Verfahrens wurde auf den 29. März verschoben, beschloss ein Mailänder Gericht.

Vor den Richtern muss sich neben dem Medienzaren auch sein Bruder Paolo verantworten. Silvio Berlusconi wird Beihilfe zur Veröffentlichung von abgehörten Telefongesprächen vorgeworfen. Eine Richterin in Mailand hatte diese Woche die Zusammenlegung des Verfahrens gegen Berlusconi mit dem Prozess beschlossen, der bereits gegen seinen jüngeren Bruder läuft.

Die Anschuldigungen stehen in Zusammenhang mit Ermittlungen in einem Finanzskandal aus dem Jahr 2005. Damals waren Unregelmäßigkeiten beim Kampf um die Übernahme der Bank Antonveneta aufgetaucht, bei der italienische Interessenten gegen die niederländische Bank ABN Amro und die spanische Finanzgruppe BBVA antraten.

Weitere zwei Verfahren laufen gegen Berlusconi, darunter der sogenannte Ruby-Prozess, bei dem der Premier wegen Sex mit einer Minderjährigen und Amtsmissbrauch angeklagt ist. Berlusconi ist auch im sogenannten Mediaset-Prozess angeklagt, in dem er als Hauptangeklagter vor den Richtern steht. Bei dem Verfahren geht es um den Verdacht des Steuerbetrugs und der Unterschlagung beim Verkauf von Filmrechten für Berlusconis Medienkonzern Mediaset in den 1990er Jahren. Ein weiterer Prozess, bei dem Berlusconi wegen Bestechung des britischen Rechtsanwalts David Mills vor Gericht stand, wurde wegen Verjährung eingestellt.