Lachen, spielen, streiten in C-Dur und a-Moll
Beim Landesmusikwettbewerb „Prima la Musica“ hinterließen Schüler der Landesmusikschule Reutte-Außerfern einen bleibenden Eindruck.
Von Brigitte Wacker
Reutte –Die Bubregs sind das, was man eine durch und durch musikalische Familie nennen kann: Der Vater ist Klarinetten- und Saxophon- Lehrer, Mutter Linda unterrichtet Klavier und Früherziehung. So verbringen die vier Geschwister Bence (10), Màrton (7), Sàra (6) und Levente (3) ihre Kindheit praktisch zwischen Instrumenten und bauen sich Höhlen unter dem Klavier. „Unsere Kinder wachsen mit Musik und Noten auf, für sie ist es das Natürlichste auf der Welt“, sagt Papa Attila. Auch das Üben sei für sie wie Zähneputzen und keine Arbeit – es gehöre zum normalen Tagesablauf.
Das Musikerehepaar, dessen Wurzeln in Ungarn zu finden sind, lebt seit sieben Jahren in Reutte. „Wir fühlen uns außerordentlich wohl hier und haben Freunde gefunden“, sagt Attila. Sogar die Bürgermusikkapelle Reutte profitiert von den „Zuagroasten“. Zählen doch mittlerweile drei der Bubregs zum Stamm der Blasmusikkapelle.
In der Erziehung werde viel Wert auf die richtige Mischung von Konsequenz und Motivation gelegt. „Meist üben wir mit jedem Kind eine Stunde am Tag. Aber Musik ist nicht wie Mathe, wo zwei und zwei vier sein muss. Musik hat ihre eigenen Regeln“, erklärt das musikalische Familienoberhaupt. Er schaue ihnen in die Augen – ist es ein guter Tag, werde mehr geübt, bei einem schlechten Tag stehe der Spaß im Vordergrund.
Unterrichtet werden die vier jungen Talente an der Landesmusikschule Reutte-Außerfern und dort in erster Linie ebenfalls von ihren Eltern, die dort seit neun Jahren als Lehrer tätig sind. Naheliegend, dass die Kinder auch gemeinsam auftreten. „Familienbande“ lautet das Motto. Zusammen haben nun die drei ältesten Kids beim diesjährigen Wettbewerb von „Prima la Musica“ in unterschiedlichen Kategorien teilgenommen und große Erfolge erzielt. Das Trio Bubreg-Time mit Bence, Màrton und Sàra erspielte sich einen ersten Preis mit Ausgezeichnetem Erfolg, das Trio Vivo mit Bence, Màrton und der außerfamiliären Beteiligung von Christina Insam überzeugte auf Grund ihres anspruchsvollen Programms und musikalischen Ausdrucks derart, dass die drei zum Bundesfinale in die Steiermark fahren dürfen (Insam tritt dort auch solo an der Orgel an).
„Es ist wichtig, dass sich begabte Schüler Ziele setzen und auch an Wettbewerben teilnehmen. Wenn sie den Auftritt geschafft haben, sind sie mehr – größer und stärker – geworden“, spricht Attila aus Erfahrung. Und natürlich gebe es, wie bei anderen Kindern auch, Lob und ein Zuckerl für das zusätzliche Üben und die gewonnenen Preise. „Lange vor dem Konzert wird eine Wunschliste geschrieben. Heuer war es zum Beispiel eine Play-Station und ein MP3-Player“, erzählt Mama Linda verschmitzt. „Kaum war der Wettbewerb beendet, da liefen wir schon im Media Markt ein.“
Um aus den kleinen Rabauken aber große Künstler zu machen, das sei noch ein weiter Weg. Träumen erlaubt. „Wenn sie wollen, können sie gute Musiker werden – sie müssen nicht. Wir als Eltern setzen jedoch alles daran ihnen die Möglichkeit zu bieten“, sind sich Attila und Linda einig.