„Austro-Facebook“ peilt 500.000 Nutzer an
Das österreichische Social-Media-Netzwerk Sankt Onlein will ein Mini-Facebook werden und mit Onlineshop auch bei Firmen punkten.
Innsbruck –Seit knapp zwei Wochen buhlt die österreichische Social-Media-Plattform „Sankt Onlein“ um Nutzer und Kleinunternehmer. „Unser Social-Media-Angebot ist die regionale Variante von Facebook“, erklärt Geschäftsführer Georg Kandutsch: „Wir sind aber nicht wie Facebook ein reines Software-Produkt.“ Im Mai werde ein Onlineshop dazugeschaltet, vor allem für Produkte von heimischen Kleinunternehmern und Handwerkern. „Auch Tiroler Unternehmen werden auf diesem Marktplatz ihren Platz finden, wo sie ihre Produkte in ihrem Freundeskreis anbieten und gleichzeitig direkt mit den Kunden kommunizieren können“, erklärt Kandutsch. Auch Vereine sollen sich über die Plattform präsentieren können.
Betrieben wird das österreichische Social-Media-Netzwerk von der UGC Internet-Plattform GmbH mit Sitz in Wien. Inhaber ist der Wiener Investor Heinrich Schuster, der laut Eigenangaben zwei Millionen Euro in den Aufbau der Plattform investiert hat. Pikant: Mitgesellschafter und Geschäftsführer des Unternehmens war bis Ende März 2010 auch der Ex-Telekom-Manager Gernot Schieszler, der mittlerweile als Kronzeuge eine zentrale Rolle im derzeitigen Telekom-Skandal spielt.
Geld verdienen will die Social-Media-Plattform zum einen mit Werbung, zum anderen mit Unternehmensprofilen. „Für alle, die Sankt Onlein privat nutzen, ist die Plattform kostenlos. Wer das gewerblich nutzt, zahlt 3,99 Euro bis 4,99 Euro pro Monat“, rechnet Kandutsch vor. Laut Eigenangaben hat die Plattform derzeit rund 15.000 Nutzer. Kandutsch: „Bis Ende des Jahres peilen wir 100.000 Nutzer an, mittelfristig sollen es zwischen 300.000 bis 500.000 werden.“ Ende 2013 will man in die Gewinnzone rutschen.
Drei Tiroler Designer haben dazu beigetragen, die Plattform optisch zu gestalten. Punkten will Kandutsch auch mit der Datensicherheit. „Wir sind ein österreichisches Unternehmen und dadurch den österreichischen Datenschutzrichtlinien unterworfen“, so Kandutsch. „Wenn Nutzer den entsprechenden Button betätigen, sind alle ihre Daten gelöscht, auch die historischen. Wir speichern keine Daten und geben sie auch nicht weiter“, versichert er. (mas)