Fußball

UEFA und Clubs unterzeichnen in Istanbul Grundsatzvereinbarung

Die UEFA wird künftig für Spieler, die für ihre Nationalmannschaften abgestellt sind, eine Versicherung abschließen.

Istanbul - Nach jahrelangen Streitigkeiten haben die europäische Fußball-Union (UEFA) und die Club-Vereinigung (ECA) eine Grundsatzvereinbarung unterzeichnet und damit den Konflikt um Länderspiel-Termine sowie Entschädigungszahlungen und Versicherungen für Nationalspieler endgültig beigelegt. „Heute ist ein guter, wahrscheinlich sogar ein sehr guter Tag für den europäischen Fußball“, sagte der ECA-Vorsitzende Karl-Heinz Rummenigge beim 36. UEFA-Kongress am Donnerstag in Istanbul. Die neue Vereinbarung garantiere „eine große Kontinuität“ und sei eine „gute Basis für die weitere Zusammenarbeit“.

Die UEFA wird künftig für Spieler, die für ihre Nationalmannschaften abgestellt sind, eine Versicherung abschließen. Zudem werden die Vereine schon bei der EURO 2012 in Polen und der Ukraine deutlich höhere Entschädigungszahlungen erhalten. Die UEFA verdoppelte fast den Betrag von 55 Millionen auf 100 Millionen Euro. Bei der EM 2016 in Frankreich werden die Zahlungen auf 150 Millionen Euro erhöht.

ECA und UEFA verabschiedeten darüber hinaus einen gemeinsamen Vorschlag zur Reform des internationalen Spielkalenders, der in der kommenden Woche vom Exekutivkomitee des Weltverbandes (FIFA) genehmigt werden soll. Dieser sieht unter anderem eine Abschaffung der August-Länderspiele und nur noch Doppel-Spieltage der Nationalmannschaften vor. „Die UEFA und ihre Nationalverbände und Clubs haben in verschiedenen wichtigen Angelegenheiten im internationalen Fußball Einigkeit demonstriert“, sagte UEFA-Präsident Michel Platini.

Außerdem wurde in Istanbul beschlossen, dass im UEFA-Exekutivkomitee künftig mindestens eine Frau vertreten sein muss. Diese Statuten-Änderung wurde von allen 53 Nationalverbänden beschlossen. Als erste Frau wird die frühere norwegische Spielerin Karen Espelund dem wichtigsten UEFA-Gremium angehören. Die 51-Jährige war bisher kooptiertes Mitglied ohne Stimmrecht und wird ab 1. Juni dem Gremium als stimmberechtigte Funktionärin angehören.

Weiters wurde ein neues Rechtsorgan, eine Finanzkontrollkammer für Clubs (Club Financial Control Body/CFCB), geschaffen. Diese soll bei Verstößen gegen die Financial-Fair-Play-Regeln neue Sanktionen gegen Vereine verhängen können. So ist es in Zukunft möglich, auch Einnahmen aus UEFA-Bewerben einzubehalten, wenn Clubs die verschärften Finanzregeln nicht einhalten. (APA)