Tyson steigt in den Show-Ring
Zweitkarrieren als Model und Schmuckdesigner sind gängig. Mike Tyson schlägt aber im sprichwörtlichen Sinn einen anderen Weg ein: Er möchte Alleinunterhalter werden.
Los Angeles –Was tun, wenn die Karriere durch ein technisches K. o. am Ende ist, man sich aber nach den roten Teppichen dieser Welt sehnt? Richtig. Man startet neu und vor allem kurios durch.
Aktuelles Beispiel dafür: Ex-Schwergewichts-Champion Mike Tyson will auf die große Bühne. Mitte April wird Tyson sechsmal mit einer One-Man-Show namens „Mike Tyson: Die ganze Wahrheit, live auf der Bühne“ im berühmten MGM Grand Casino in Las Vegas auftreten, wie er jetzt stolz der Zeitung USA Today erklärte. Was die Besucher dabei erwartet – das weiß nicht einmal Tyson selbst. „Ich weiß, was Sie wahrscheinlich denken: ‚Was zum Teufel wird er machen?‘ Um ehrlich zu sein – ich frage mich das auch.“ Genügend zu erzählen gebe es aber: Er könne sich über sein Leben nicht beschweren, zudem sei er der Boxer, der seine Gegner in 30 Sekunden k. o. geschlagen habe. „Ich will meine Geschichte erzählen, damit Sie sie besser verstehen können.“
Eine Geschichte, die mit Sicherheit gut formuliert sein muss – haftet Tyson doch immer noch ein, sagen wir mal so, eher schlechter Ruf an. Unvergessen, wie er Box-Champion Evander Holyfield bei einem Kampf 1997 das halbe Ohr abbiss. Gut also, dass das Showprogramm nur eine One-Man-Show ist, könnten böse Zungen behaupten ...
Tysons dritte Frau Kiki und Hollywood-Drehbuchautor Randy Johnson, die an der Show mitgeschrieben haben, glauben zumindest jetzt schon an einen Erfolg. So sieht Johnson Tyson als Bühnentalent – und die Show künftig auch „am Broadway und im West End in London“.
Und sollte es dann doch nicht klappen, kann sich Tyson ja Tipps von Box-Kollegen George Foreman holen. Der heute 63-Jährige hat sich als Grill-Verkäufer einen Namen gemacht ... (APA, TT)