Weniger Feinstaubbelastung im Winter 2011/12
VCÖ: In Leibnitz und Graz war die Konzentration an jedem dritten Tag zu hoch.
Wien - Im Winter 2011/12 war die Luft in Österreich deutlich weniger mit Feinstaub (PM10) belastet als im Jahr davor. Das berichtete der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am Freitag. Leibnitz, Graz und Wien waren die Städte mit der höchsten Schadstoffkonzentration. In den beiden steirischen Städten war gar an jedem drittem Tag zu viel Feinstaub in der Luft. Gestern, Donnerstag, wurden in zwölf Orten in Österreich die Grenzwerte (zulässig sind maximal 50 Mikrogramm PM10 pro Kubikmeter Luft) überschritten.
Zurückzuführen ist die bessere Luftqualität im Winter u.a. auf die Wettersituation, die günstiger ausfiel als im Vorjahr. „Doch die Grenzwerte müssen im Interesse der Gesundheit der Bevölkerung auch bei ungünstigen Wetterbedingungen eingehalten werden“, stellte Bettina Urbanek vom VCÖ fest.
In Leibnitz wurde in den „Feinstaubmonaten“ von Anfang November 2011 bis 22. März 2012 an 57 Tagen eine zu hohe PM10-Belastung gemessen, in Graz bei der Messstelle Don Bosco an 53 Tagen und bei der Messstelle Graz Süd an 51 Tagen.
In Wien-Liesing wurde 41 Mal der Tagesgrenzwert überschritten, bei der Messstelle Rinnböckstraße an 36 Tagen. Auch in Innsbruck war die Belastung hoch: An 31 Tagen wurde zu viel Feinstaub gemessen. In Kärnten war Klagenfurt die am stärksten belastete Stadt (29 Tage), in Niederösterreich Klosterneuburg (27 Tage). In Oberösterreich war in diesem Winter Linz der Feinstaub-Hotspot (23 Tage), im Burgenland Kittsee und Illmitz (jeweils 23 Tage). Am geringsten war die Belastung in Salzburg (Stadt Salzburg: 16 Tage) und in Vorarlberg (Dornbirn: elf Tage).
Als die drei Hauptverursacher von Feinstaub gelten Industrie, Heizungen und der Verkehr. Der VCÖ fordert für Österreichs Ballungsräume einen massiven Ausbau des Öffentlichen Verkehrs. „Alle großen Städte leiden unter den Autokolonnen, die aus dem Umland in die Städte fahren. Deshalb ist das Angebot an Bahn- und Busverbindungen für Pendlerinnen und Pendler massiv auszubauen. Der Zusatznutzen neben der besseren Luftqualität: Die Pendler sparen sich durch das Ermöglichen des Umstiegs vom Auto auf Öffentliche Verkehrsmittel viel Geld“, so die VCÖ-Expertin. (APA)