Der Riederkogel-Lift in Wörgl ist Geschichte

Drei Themen dominierten das Stadtteilgespräch in Wörgl-Boden: Deponiegestank, Verkehrswege und der Riederkogel-Skilift.

Von Veronika Spielbichler

Wörgl –Drei Themen dominierten das Stadtteilgespräch von BM Hedi Wechner vorgestern in Wörgl-Boden: Der erneut auftretende Deponiegestank, Verkehrswege sowie das Ende des Riederkogel-Skiliftes. „Heuer wird der Lift abgetragen. Besteht die Chance auf einen Liftneubau?“, wollte Armin Steiner wissen. Nach Gesprächen mit der Bergbahn Hopfgarten allerdings nicht, wie Vize-BM Andreas Taxacher mitteilte: „Die Bergbahnen errichten nur noch Babylifte. Der Riederkogel-Lift ist zu groß und zu kostenintensiv – der Riederberg ist Geschichte!“ Der Anregung aus dem Publikum, dem Beispiel Schwoich folgend die Bergbahnen Scheffau als Betreiber zu gewinnen, räumt Taxacher wenig Chancen ein, wenngleich man es prüfen könne: „Liftgesellschaften engagieren sich im Bereich ihres Tourismusverbandes – wir gehören nicht in dieses Einzugsgebiet.“ Ein Liftneubau durch die Stadt sei aus Finanzgründen nicht möglich.

Mit dem Einsetzen wärmerer Temperaturen vor rund zwei Wochen registrierten die Dorfbewohner auch wieder eine Zunahme der Geruchsbelästigung durch die stillgelegte Deponie Riederberg und fragten nach, ob dieser mit der Umstellung der Sickerwasserbehandlung zusammenhängen könne. „Der Probebetrieb der neuen Anlage läuft bis Ende März“, teilte BM Wechner mit und zitierte zum Deponiestatus ein aktuelles Schreiben von Martin Rottler vom zuständigen Baubezirksamt Kufstein. Das Land Tirol übernahm vor einem Jahr den Betrieb der Umkehrosmose zur Sickerwasserreinigung und nahm mit 1. Jänner eine neue Verfahrenstechnik in Betrieb. Der Probebetrieb zeige „hervorragende Reinigungsergebnisse und einen stabilen Betriebsprozess“. Durch das neue Verfahren verringere sich der Lkw-Verkehr um 95 Prozent – einerseits durch weniger Anlieferung von erforderlichen Chemikalien und andererseits, weil durch das neue biologische Verfahren nur noch 300 Kubikmeter Schlamm jährlich im Vergleich zu bisher 7000 Kubikmetern Sickerwasserkonzentrat anfielen. Aktuelle Gasmessungen an der Deponieoberfläche würden zeigen, dass es zu keinen ungewollten Gasaustritten komme. Die Ursache für die Geruchsprobleme werde die Bürgermeisterin mit dem Baubezirksamt abklären.

Der desolate Zustand der Gemeindestraße sowie fehlende Gehwege bildeten einen weiteren Schwerpunkt des Abends. Dass die mit Inbetriebnahme der Ortsumfahrung versprochene Generalsanierung bisher ausblieb, begründete BM Wechner mit fehlendem Geld. Die Umsetzung solle aber etappenweise erfolgen, wobei heuer der Bereich Morandell saniert werden soll.

„Wir ersuchen die Stadt, eine geplante Erweiterung der Strabag-Schottergrube südlich der Deponie und damit eine weitere Belastung Bruckhäusls zu verhindern“, trug Thomas Gasteiger ein weiteres Anliegen des Ortsausschusses vor. BM Hedi Wechner sei das Anliegen bekannt, aber „es ist noch nicht spruchreif“.