Costa Concordia - Ein Jahr für Bergung des Wracks
Das Schiff solle ganz geborgen und nicht zerstückelt werden, so die Reederei.
Rom - Rund zwei Monate nach dem Kentern des Kreuzfahrtschiffs „Costa Concordia“ wird die Reederei Costa Crociere, Betreiber des verunglückten Schiffes, Mitte April bekanntgegeben, welche Gesellschaft mit der Bergung des Wracks beauftragt wird. „Alle vorgelegten Bergungspläne entsprechen hohen Qualitätsstandards und zielen darauf, die Auswirkungen auf die Umwelt so weit wie möglich in Schranken zu halten“, hieß es in einer Aussendung der Costa Crociere.
Sechs Bergungspläne werden zurzeit überprüft. Die Arbeiten, die voraussichtlich im Mai beginnen sollen, werden zwischen zehn und zwölf Monate dauern. Das Schiff solle ganz geborgen und nicht zerstückelt werden, so die Reederei.
„Noch nie ist ein derart großes Schiff geborgen worden“, erklärte Costas Generaldirektor Gianni Onorato. Costa verpflichte sich, den Meeresgrund um das havarierte Schiff zu säubern. Mit dieser Operation sei die niederländische Firma Smit and Salvage beauftragt worden.
Inzwischen wurde der gesamte Treibstoff aus dem Kreuzfahrtschiff gepumpt. Im Wrack befanden sich etwa 2.300 Tonnen Treibstoff, überwiegend Schweröl. „Mehrere Millionen Euro“ musste Costa ausgeben, um das Öl abzupumpen, berichtete die Reederei. „Es besteht keine Umweltgefahr für die Insel mehr“, versicherte der Chef des Krisenstabes, Franco Gabrielli. Dies sei eine positive Nachricht angesichts der beginnenden touristischen Saison, von der die Insel Giglio stark abhänge.
Inzwischen liefen am Freitag die Arbeiten für die Bergung der fünf weiteren Todesopfer auf Hochtouren, die am Donnerstag im Wrack gefunden worden waren. Damit wurden bisher 30 Todesopfer des Unglücks vom 13. Jänner gefunden. Zwei Menschen werden nun noch vermisst.
Die „Costa Concordia“ hatte am 13. Jänner mit mehr als 4.200 Menschen an Bord, darunter 77 Österreicher, vor der Toskana-Insel Giglio einen Felsen gerammt und war gekentert. Über die Nationalität der nun gefundenen Opfer gab es zunächst keine Angaben. (APA)