Tunnelblick bei den Haien: Nur den Titel im Visier

Mit breiter Brust kletterten die HCI-Cracks gestern in den Bus nach Graz. Die Haie wollen heute gleich im ersten Final-Match zubeißen.

Von Alex Gruber

Innsbruck –Aller guten Dinge sind drei: Nach der Finalniederlage 2010 (gegen Dornbirn) sowie dem bitteren Halbfinalaus 2011 (gegen Feldkirch) stiegen Innsbrucks Spieler vor der Tiwag-Arena um 15 Uhr mit der Überzeugung in den Bus, in der dritten Nationalliga-Saison endlich reif für den ganz großen Wurf zu sein.

„Wir haben aus den Fehlern der letzten beiden Jahre gelernt. Jeder ist bereit, den Preis dafür zu bezahlen, den man bezahlen muss, um Meister zu werden“, greift Auswärtskapitän Stefan Pittl zu pathetischen Worten. „Man muss alles, wie Checks und Stockschläge, einstecken, alles andere als das Spiel ausblenden, sich nur konzentrieren“, hat ihn der titelverdächtige Tunnelblick längst ereilt. Und wenn er in die Runde blicke, sehe er lauter entschlossene Gesichter: „Der Wille ist absolut da. Die Mannschaft ist zusammengerückt. Jeder hat seine Rolle gefunden. Wir sind kompakter. Und man sieht, wie wichtig es allen ist.“

Die zwei Niederlagen im Grunddurchgang (2:3, 4:5 n. P.) gegen die Grazer bewertete „Heim-Capo“ Patti Mössmer vor der gestrigen Watterrunde (mit Pittl, Max Steinacher und Markus Seidl) auch nicht über: „Das ist doch verdammt lange her, dass wir gegen sie gespielt haben. Und seitdem hat sich viel getan.“ Dass die Haie nach der Halbfinalgala gegen Dornbirn Favorit seien, weist Mössmer nach dem Ausfall von Benni Schennach (Unterarmbruch) und mit dem Verweis auf die Verstärkungen der Grazer – von Bundesligist Villacher SV kamen Stefan Bacher, Benjamin Petrik und Nico Toff – aber von der Hand: „Ich glaube nicht, dass wir Favorit sind. Aber wir haben mental einen großen Schritt nach vorne gemacht“, ortet auch Innsbrucks Nummer zehn einen Reifeprozess, der die Hand letztlich zum Pokal führen könnte. Zuvor muss die Truppe von Danny Naud in der Finalserie die berühmten Kleinigkeiten am Eis richtig machen.