Skinhead-Reportage wird Fall für Straßburg
Wien – ORF-Reporter Ed Moschitz wendet sich in der Causa „Am Schauplatz“ nun an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg...
Wien –ORF-Reporter Ed Moschitz wendet sich in der Causa „Am Schauplatz“ nun an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg (EMGR). Er will sich gegen die „nicht hinnehmbare Verzögerung“ in dem von FPÖ-Chef Heinz Christian Strache angestrengten Strafverfahren gegen ihn wehren, wie er bei einer Pressekonferenz am Freitag erklärte. Noch immer steht gegen Moschitz der Vorwurf im Raum, er habe das Filmmaterial einer Skinhead-Reportage mit angeblichen Nazisagern manipuliert. Solange die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt – „aus welchen Gründen auch immer“ – in dieser Sache weiter „untätig bleibt, kann ich meine öffentliche Reputation nicht wiederherstellen“, so Moschitz.
Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt will zur Beendigung des Verfahrens noch ein Gutachten des Bundeskriminalamts Wiesbaden einholen, weshalb das entsprechende ORF-Band, das bei der Staatsanwaltschaft liegt, nach Deutschland geschickt werden soll. Das ist laut Moschitz bis heute trotz mehrmaliger Nachfrage nicht passiert. „Skandalös“, findet Moschitz‘ Anwalt Richard Soyer.
Solange das Gutachten aus Deutschland nicht vorliegt, gibt es auch hier keine Urteile. „Es geht darum, den guten Ruf meines Mandanten wiederherzustellen“, erklärt die Medienrechtlerin Maria Windhager. Moschitz meint, solange die Verfahren nicht abgeschlossen seien, sei er „kriminalisiert und in seiner Arbeit als Journalist behindert“. (APA)