TVB führt Flugplatz weiter, Verbot für schweren Jet
Notgedrungen will der TVB den Betrieb in Nikolsdorf weiterführen. Nicht verlängert hat das Land die Sondergenehmigung für einen Jet.
Von Catharina Oblasser
Nikolsdorf –Die Maschine des Lienzer Architekten ist eigentlich zu groß für den Flughafen Nikolsdorf, genauer gesagt: zu schwer. Denn mehr als 2000 Kilo verträgt die Landebahn dort nicht. Bisher durfte die TBM 850 stets mit einer Ausnahmegenehmigung starten und landen. Die soll jedoch, so wissen Insider, nicht mehr verlängert worden sein. „Laut meinen Informationen ist das zutreffend“, sagt Bezirkshauptfrau Olga Reisner. „Zuständig dafür ist eigentlich die Verkehrsbehörde des Landes in Innsbruck, nicht die Bezirkshauptmannschaft.“ Ob die Maßnahme der Verkehrsbehörde schon rechtskräftig ist, kann Reisner nicht sagen. Martin Valtiner, der Besitzer der schnellen Passagiermaschine, war trotz großer Bemühungen nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Die Tatsache, dass er mit seinem ungeeigneten Flugzeug immer wieder in Nikolsdorf starten und landen durfte, hat für viel böses Blut, scharfe Kritik und ernste Warnungen in puncto Sicherheit gesorgt.
Weniger eindeutig ist die Zukunft des Platzes selbst. Wie berichtet, läuft der Betreibervertrag des Tourismusverbandes (TVB) für den Platz mit Ende März aus. „Ich gehe davon aus, dass wir den Vertrag bis Ende Juni oder sogar Ende September verlängern“, sagt Werner Frömel, TVB-Aufsichtsratsvorsitzender. Die nächste Sitzung findet kommende Woche statt. Über alles Weitere hüllen sich die Verantwortlichen in Schweigen. Josef Mair, Obmann des zuständigen Planungsverbandes, will „dann informieren, wenn es so weit ist“. Und Oskar Januschke, Chef des Lienzer Stadtmarketings, verweist wieder auf Mair. „Es gibt mehrere Konzepte. Das Stadtmarketing beschäftigt sich schon seit sechs Jahren mit diesem Thema.“
Kaum mehr Informationen lässt die in Gründung befindliche „Glockner Airport GmbH“ verlauten. Sie bietet zwar an, mit 1. April den Betrieb in Nikolsdorf zu übernehmen, will aber nach wie vor nicht preisgeben, welche Namen hinter der Gesellschaft stehen. Andererseits jedoch kritisiert Sprecher Björn Schnitzhofer, dass er keine Informationen über Auflagen, Bedingungen und andere Details zum Flugbetrieb erhalte. Ein Konzept hat die Gruppe schon vorgelegt, es sieht eine Investition von rund einer Million Euro vor und soll auch Tagesrandverbindungen für 9 bis 14 Passagiere nach Innsbruck, Wien oder Salzburg bieten.