Erderwärmung

2011 war das wärmste Jahr mit La Nina und das elftwärmste seit 1850

Die Erderwärmung setzt sich nach Erkenntnissen der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) weiter fort – trotz der kühlen La Nina im Jahr 2011.

Genf – So sei 2011 das wärmste Jahr mit einem kühlenden sogenannten La Nina-Effekt gewesen, seit 1850 die regelmäßige Aufzeichnung von Wetterdaten begann, erklärte die WMO am Freitag in Genf aus Anlass des Welttages der Meteorologie.

Messungen zeigten, dass „der Klimawandel jetzt stattfindet und nicht eine Gefahr in irgendeiner fernen Zukunft ist“, warnte WMO-Generalsekretär Michel Jarraud. „Die Welt erwärmt sich aufgrund menschlicher Aktivitäten und das hat weitreichende und potenziell nicht rückgängig zu machende Auswirkungen auf unsere Erde, die Atmosphäre und die Ozeane“, sagte er.

Elftwärmste Jahr seit 1850

Ohne Berücksichtigung des derzeit wirkenden Wetterphänomens La Nina, das im Gegensatz zu einem El-Nino-Ereignis nicht für Erwärmung, sondern für Abkühlung sorgt, sei 2011 das elftwärmste Jahr seit 1850 gewesen. Die weltweiten Durchschnittstemperaturen lagen nach den WMO-Angaben im vergangenen Jahr um 0,46 Grad Celsius über dem jährlichen Durchschnitt von 14 Grad zwischen 1961 und 1990.

Die WMO legte am Freitag zugleich eine Zusammenfassung von als noch „vorläufig“ eingestuften Erkenntnissen vor, wonach sich die globalen Klimaveränderungen seit Beginn dieses Jahrtausends weiter beschleunigt haben. So seien die Jahre 2001 bis 2010 „die wärmste Dekade, die jemals auf allen Kontinenten der Erde registriert wurde“.

Laut WMO ist das derzeitige La Niña-Phänomen eines der stärksten der letzten 60 Jahre. Es hält seit Ende des Jahres 2010 an, das von der WMO als das bisher wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen eingestuft wurde. Bei La Niña erwärmt sich im Westpazifik die Meeresoberfläche stark, gleichzeitig kühlt sich das Wasser im Ostpazifik vor der südamerikanischen Küste ab.