Vorarlberg

Flugzeugabsturz vor Bregenz - Suche nach Vermissten dauert an

Das Kleinflugzeug ist am Freitagnachmittag vor der Bregenzer Uferlinie in den Bodensee abgestürzt. Wie der Unfall vonstattenging, sei noch völlig unklar.

Bregenz – Nach dem Absturz eines Flugzeuges in den Bodensee am Freitagnachmittag hat vor Bregenz die Suche nach dem Wrack und den beiden vermissten Insassen am Samstag angedauert.

Ein Großaufgebot an Polizei, Wasserrettung und Feuerwehr konnte bis Samstagnachmittag jedoch nichts Konkretes orten. Während die Identität des Piloten feststeht, war weiterhin unklar, um wen es sich bei seinem Passagier gehandelt hat.

Spekulationen über Unglücksursache

Die Polizei hatte um Hinweise aus der Bevölkerung gebeten, die Aufschluss darüber geben sollten, wen der 51-jährige erfahrende Pilot aus Bludenz offenbar als Passagier mitgenommen hatte. Der Name von Fluggästen wird bei Rundflügen üblicherweise nicht vermerkt. Es soll sich nach Angaben von Zeugen am Flugplatz Hohenems um einen 20 bis 30 Jahre alten Mann mit längeren Haaren gehandelt haben.

Solange das Wrack nicht geortet und geborgen ist, könne über die Unglücksursache nur spekuliert werden, so die Polizei. Am Samstag war ein Flugunfallexperte aus Wien in Bregenz eingetroffen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren allerdings nur kleine Flugzeugteile entdeckt worden.

Die Polizei in Vorarlberg war unter anderem mit einem Sonargerät und einem Unterwasserroboter mit Kamera ihrer deutschen Kollegen bei der Suche nach dem Wrack am Grund des Bodensees unterstützt worden.

Das Flugzeugwrack dürfte in einer Tiefe von 40 bis 50 Meter liegen. Bis am Freitagabend konnten die Leichen nicht gefunden bzw. geborgen werden, die Arbeit der Einsatzkräfte musste nach Einbruch der Dunkelheit um 20.00 Uhr eingestellt werden.

Flugzeug zerschellt

Nach Angaben von Landeshauptmann Markus Wallner (V) bei einer am Freitagabend kurzfristig einberufenen Pressekonferenz startete das Kleinflugzeug um 16.05 Uhr vom Flugplatz Hohenems zu einem Rundflug über den Bodensee. An Bord des Flugzeugs, das dem in Hohenems ansässigen Verein gehört, befanden sich der Pilot und ein Fluggast.

Rund zehn Minuten später stürzte die Maschine in etwa eineinhalb Kilometer Entfernung vom Ufer in den See ab. Dabei ist das Flugzeug offenbar zerschellt. Die Alarmierung der Einsatzkräfte erfolgte um 16.17 Uhr. Wie der Unfall vonstattenging, sei noch völlig unklar.

Augenzeuge berichtet: Flugzeug sofort versunken

Ein Augenzeuge erklärte gegenüber der APA, dass sich bereits vor dem Aufprall des Flugzeugs Teile der Maschine gelöst hätten. „Noch in der Luft sind zwei Teile weggeflogen“, sagte er. Das Flugzeug sei in einem Winkel von etwa 30 Grad eingeschlagen und sofort versunken.

„Es hat einen Knall gegeben wie bei einer Bombe“, schilderte der Mann seine Wahrnehmungen. Anschließend habe ein Begleiter sofort die Polizei angerufen.

Suche nach Opfer geht weiter

Aufgrund der internationalen Alarmierung waren innerhalb kurzer Zeit 14 Boote, zwei Hubschrauber sowie 90 Einsatzkräfte von Polizei, Wasserrettung und Feuerwehr an der Unglücksstelle. An der Wasseroberfläche schwimmende Flugzeugteile wurden gesichert, die Wasserrettung war aber bis zum Einbruch der Dunkelheit weiter auf der Suche nach dem eigentlichen Wrack bzw. den zwei Verunglückten.

In einer Wassertiefe von 50 Meter könne man aber nicht einfach ins Blaue hinein suchen, erklärte Wasserrettungs-Einsatzleiter Manuel Winkel. „Wir haben da unten keine Sicht, und es herrscht ein Druck von sechs Bar“, so Winkel. In einer solchen Umgebung könne man nur eine zielorientierte Bergung durchführen. (APA)