Gesellschaft

Syrien: Iran hilft Assad im Kampf gegen Revolte

Teheran soll Assads Militär unter anderem mit elektronischen Überwachungssystemen, Waffen und Munition versorgt haben.

Washington – Der syrische Staatschef Bashar al-Assad hat sich offenbar für die Niederschlagung des Aufstandes in seinem Land Unterstützung beim verbündeten Iran geholt.

Teheran habe Assads Militär unter anderem mit elektronischen Überwachungssystemen, Waffen und Munition versorgt, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Freitag von Regierungsmitarbeitern aus den USA und Europa, die jedoch nicht namentlich genannt werden wollten. Die Islamische Republik habe der syrischen Regierung zudem Giftstoffe geliefert.

Iranische Sicherheitsbeamte seien nach Damaskus gereist, um Assad Ratschläge im Kampf gegen die Revolte zu geben, berichteten die für Sicherheitsfragen zuständigen Beamten weiter. Einige der iranischen Beamten seien zu weiteren Beratungen im Land geblieben. Auch bei der Unterbrechung von Internetverbindungen soll der Iran geholfen haben, um die Kommunikation der Opposition zu erschweren.

Der Präsident geht trotz internationaler Kritik seit rund einem Jahr gegen Oppositionelle vor. Die Vereinten Nationen schätzen, dass seitdem mehr als 8.000 Menschen, vor allem Zivilisten, ums Leben gekommen sind.

USA erlaubt Syrern Aufenthalt

Syrische Staatsbürger dürfen auch nach Ablauf ihres Visums in den USA bleiben. Die Lage in Syrien habe sich derart verschlechtert, dass bei einer Rückkehr Gefahr für die persönliche Sicherheit bestehe, begründete US-Heimatschutzministerin Janet Napolitano am Freitag in Washington die Entscheidung. Nächste Woche werde eine entsprechende Bekanntmachung veröffentlicht, anschließend könnten Betroffene einen Antrag einreichen.

Nach Angaben der zuständigen Behörden werden Antragsteller mit „krimineller Vergangenheit“ oder solche, die eine „Bedrohung der nationalen Sicherheit“ darstellen, nicht berücksichtigt. Schätzungen zufolge dürften zwischen 2.500 und 3.000 Menschen für eine längere Aufenthaltsgenehmigung in den USA infrage kommen.

Der syrische Staatschef Bashar al-Assad lässt die Protestbewegung gegen ihn seit einem Jahr blutig niederschlagen. Nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten starben dabei mehr als 9.100 Menschen. (APA/AFP)