Geldflüsse für Hakl-Wahlkampf: 3000 Euro von Alcatel?
Der Hauptgeschäftsführer der Tiroler ÖVP bestätigt im Gespräch mit der Tiroler Tageszeitung, dass Karin Hakl eine Rechnung an die Hochegger-Firma „Valora“ in Auftrag gegeben habe.
Innsbruck – Für Nationalratsabgeordnete Karin Hakl wird es immer enger. Wie die Tiroler Tageszeitung berichtete, soll sich die Nationalratsabgeordnete und Telekom-Sprecherin der ÖVP von Lobbyist Peter Hochegger den Wahlkampf 2008 finanzieren haben lassen. Die Politikerin dementierte das gegenüber der TT. „Für meinen persönlichen Wahlkampf ist die Valora sicherlich nicht aufgekommen, einzig 250 Feuerzeuge mit meinem Namen hat es gegeben“, so Hakl.
Dem widerspricht jetzt ÖVP-Geschäftsführer Martin Malaun. Er bestätigte den TT-Bericht. „Es ist richtig, dass die Werbeagentur Headquarter, bei der ich damals Geschäftsführer und Gesellschafter war, den persönlichen Wahlkampf von Karin Hakl teilweise betreut hat. Es ist auch richtig, dass im Auftrag von Karin Hakl Rechnungen in Gesamthöhe von 20.000 an die Firma Valora gestellt wurden“, erinnert sich Malaun. Er selbst habe damals nicht gewusst habe, wer hinter der Firma steckt. „Für die Werbeagentur und auch für mich persönlich gab es keinen Grund, diese Vorgangsweise zu hinterfragen.“
Weiter Rechnung aufgetaucht
Nach der Rechnung in der Höhe von 20.000 Euro soll eine weitere Firma die ÖVP-Politikerin finanziell unterstützt haben. Alcatel soll 3000 Euro für den Wahlkampf von Karin Hakl locker gemacht haben, bestätigte Malaun der Tiroler Tageszeitung.
Malaun äußerte außerdem Unverständnis für die Aussagen von Hakl, die erklärt hatte, sie wisse weder etwas von der Rechnung, noch von Geld, das in ihren Wahlkampf geflossen sei. Malaun schließt jetzt Konsequenzen nicht mehr aus. Möglicherweise muss Hakl bereits heute, Samstag, als Telekom-Sprecherin zurücktreten. Damit nicht genug: Auch ein Rücktritt als Nationalratsabgeordnete könnte ihr blühen.
Angesichts der Wahlkampf-Finanzierung ätzt auch Gebi Mair von den Grünen: „Was war Hakls Leistung? Glaubt jemand, dass Lobbyisten aus Nettigkeit Geld überweisen? Ich will wissen, welche Gegenleitstung die Telekom-Sprecherin der ÖVP im Nationalrat erbracht hat.“
Aber auch Malaun nimmt er in die Kritik. Es stelle sich die Frage, so Mair, warum der damalige Werbeagentur-Chef und jetztige Partei-Geschäftsführer ungefragt eine Rechnung für den Wahlkampf an eine Lobbyisten-Firma gestellt habe. „Schlägt Malaun öfters das Telefonbuch auf und stellt eine Rechnung an eine beliebige Firma?“ Er müsse gewusst haben, warum er die 20.000 Euro-Rechnung nicht an die ÖVP oder an Karin Hakl stelle, sondern an eine dritte Firma, ist für Gebi Mair klar. Er fordert jetzt Konsequenzen innerhalb der Partei. (tt.com/pn)