Hamilton schnappt sich auch in Malaysia die Pole Position

Das Qualifying in Sepang startet verzögert.
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Der McLaren-Pilot setzte sich im Qualifying vor seinem Teamkollegen Jenson Button und Rekord-Weltmeister Michael Schumacher durch. Sebastian Vettel startet von Platz fünf.

Sepang – McLaren ist auch im zweiten Saisonrennen der Formel-1-WM das Team, das es zu schlagen gilt. Lewis Hamilton und Jenson Button nehmen auch den Grand Prix von Malaysia am Sonntag (10.00 Uhr MESZ/live ORF eins, RTL und Sky) aus der ersten Startreihe in Angriff. Wie schon zum Auftakt in Australien holte sich Hamilton am Samstag die Pole Position. Weltmeister Sebastian Vettel startet im Red Bull nur von Platz fünf, dafür aber mit einem „Reifenjoker“.

Für Hamilton ist es die 21. Pole seiner Karriere, die erste in Sepang. Auf dem Tropenkurs hat der Ex-Weltmeister noch nie gewonnen. Das will der Topfavorit nach Platz drei in Melbourne ändern. „Das Team ist derzeit voller Selbstvertrauen“, betonte der Engländer. „Wir wissen immer genau, was wir tun.“ Im Training war der 27-Jährige aber gleich mehrmals neben der Piste. „Hamilton ist unberechenbar“, kommentierte Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko.

Die Bullen hoffen auf Vettel, der im Gegensatz zur Konkurrenz auf harten Reifen startet, und auf den RB8, der im wahrsten Sinne des Wortes ein „Rennauto“ ist. „Wir haben schon in Melbourne gesehen, dass wir im Rennen stärker sind“, erinnerte Marko. „Wir verstehen das Auto schon besser und sind näher dabei.“ Vettels Teamkollege Mark Webber verpasste die erste Reihe als Vierter hinter Rekordweltmeister Michael Schumacher nur um eine Zehntelsekunde.

Schumacher fuhr im Mercedes als Dritter das beste Qualifying-Ergebnis seit seinem Comeback vor zwei Jahren heraus, durfte damit auch erstmals wieder zur Pressekonferenz der schnellsten drei. „Es ist eine schöne Rückkehr, die ein bisschen auf sich hat wartenlassen“, sagte der 43-Jährige. „Ich wäre gern öfter in den vergangenen zwei Jahren hier oben gesessen.“ Nico Rosberg, im Abschlusstraining noch mit Abstand der Schnellste, war als Achter gegen seinen Stallrivalen chancenlos.

F1-Rückkehrer Kimi Räikkönen landete zeitgleich mit Webber auf Rang fünf, wird wegen eines Getriebewechsels an seinem Lotus aber um fünf Plätze zurückversetzt. Dadurch erbte der sechstplatzierte Vettel eine Position. Der Titelverteidiger hatte im Finish die härteren Pirelli-Reifen gewählt, die zwar etwas langsamer sind, aber im Rennen weniger stark abbauen dürften. „Ich habe mich im Auto nicht wohlgefühlt“, begründete der 24-Jährige. Die Zeiten in den langen Trainingsfahrten stimmten ihn aber zuversichtlich.

Schon in Melbourne hatte Vettel mit einer Aufholjagd von Startplatz sechs auf zwei Klasse bewiesen. „Wir sind gut drauf, aber das Rennen ist etwas komplett anderes“, warnte Auftaktsieger Button. „Das haben wir schon gesehen.“ Zudem dürfte Vettel einige Runden länger auf der Strecke bleiben können - sofern der Tropenregen ausbleibt. „Der Reifenjoker könnte ein entscheidender Vorteil sein“, meinte Marko. „Dafür muss aber auch das Wetter stimmen.“

Die Vorherrschaft von Red Bull im Qualifying ist nämlich endgültig gebrochen. Nur ein einziges Mal hatte das österreichisch-englische Team im Vorjahr nicht die Pole Position inne. 2012 ist dieser Wert bereits im zweiten Rennen übertroffen. Niki Lauda macht sich um die Bullen dennoch keine Sorgen. „Red Bull ist im Aufwind“, meinte der dreifache Weltmeister. „Wenn es ‚Klick‘ macht und sie das Auto verstehen, dann passt plötzlich wieder alles.“ Daran hat man sich in Sepang zumindest angenähert.

In viel größeren Problemen steckt Ferrari. Die Italiener betrieben auch in Malaysia nur Schadensbegrenzung. Superstar Fernando Alonso geht von Platz acht, sein Teamkollege Felipe Massa von zwölf aus ins Rennen. (APA)

Qualifying für den Grand Prix von Malaysia

1. Lewis Hamilton (GBR) McLaren Mercedes 1:36,219 Min.

2. Jenson Button (GBR) McLaren Mercedes 1:36,368

3. Michael Schumacher (GER) Mercedes 1:36,391

4. Mark Webber (AUS) Red Bull 1:36,461

5. Kimi Räikkönen (FIN) Lotus 1:36,461 (Rückreihung um fünf Ränge wegen Getriebewechsel)

6. Sebastian Vettel (GER) Red Bull 1:36,634

7. Romain Grosjean (FRA) Lotus 1:36,658

8. Nico Rosberg (GER) Mercedes 1:36,664

9. Fernando Alonso (ESP) Ferrari 1:37,566

10. Sergio Perez (MEX) Sauber 1:37,698

11. Pastor Maldonado (VEN) Williams 1:37,589

12. Felipe Massa (BRA) Ferrari 1:37,731

13. Bruno Senna (BRA) Williams 1:37,841

14. Paul di Resta (GBR) Force India 1:37,877

15. Daniel Ricciardo (AUS) Toro Rosso 1:37,883

16. Nico Hülkenberg (GER) Force India 1:37,890

17. Kamui Kobayashi (JPN) Sauber 1:38,069

18. Jean-Eric Vergne (FRA) Toro Rosso 1:39,077

19. Heikki Kovalainen (FIN) Caterham 1:39,306

20. Witali Petrow (RUS) Caterham 1:39,567

21. Timo Glock (GER) Marussia 1:40,903

22. Charles Pic (FRA) Marussia 1:41,250

23. Pedro de la Rosa (ESP) HRT 1:42,914

24. Narain Karthikeyan (IND) HRT 1:43,655