Unbekannte zerstörten am Soldatenfriedhof 100 Grabkreuze
Wegen schwerer Sachbeschädigung und Störung der Totenruhe sucht die Polizei derzeit nach den Verantwortlichen.
Innsbruck – Es ist ein Bild der Verwüstung am Soldatenfriedhof, das schockt: 150 verbogene, teils samt Sockel herausgerissene schmiedeiserne Grabkreuze, ein beschädigter Altar und ein verkehrt herum aufgehängter Herrgott, dem die Arme abgerissen wurden.
Entdeckt wurde der Vandalenakt Samstagnacht von einer Polizeistreife. Hinweise, dass es sich um eine politisch motivierte Tat handelt, gibt es keine.
Vieles deutet darauf hin, dass hier ein großes Gelage von Jugendlichen gefeiert wurde: „Es gibt keine Schmierereien oder Parolen, aber überall lagen Bierdosen und Weinflaschen herum“, berichtet Hubert Thonhauser, stv. Kommandant in Pradl.
Fuß- und Fingerabdrücke und damit auch DNA-Spuren, die zu den Tätern führen können, gebe es genug. Während die Ermittlungen auf Hochtouren laufen, zeigt man sich vom Betreuungsverein des Soldatenfriedhofes („Schwarzes Kreuz“) geschockt: „150 zerstörte Kreuze - ich bin entsetzt über so viel Gewalt“, sagt Hermann Hotter, Präsident des Tiroler Kameradschaftsbundes. Der Schaden belaufe sich ersten Schätzungen zufolge auf etwa 60.000 Euro.
So einen brutalen Akt der Zerstörung habe es auf den 78 Friedhöfen in Tirol – hier sind 21.000 Soldaten aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg begraben – noch nie gegeben, sagt Hotter. In Zukunft soll der Soldatenfriedhof per Video überwacht werden. Die Polizei bittet in dem Fall um Hinweise. (lipi)