Stadtschulrat fordert nach angeblichem Faustschlag Bericht
Ein Türkischer Schüler hatte sich bei türkischem Außenminister beschwert.
Wien – Nach Berichten über die angebliche Misshandlung türkischstämmiger Schüler an einem Wiener Gymnasium hat der Wiener Stadtschulrat einen Bericht der vom zuständigen Direktorium gefordert. Man nehme die Sache „sehr ernst“, erklärte die Präsidentin des Stadtschulrats für Wien, Susanne Brandsteidl, am Samstag gegenüber der APA. Diese erste schriftliche Stellungnahme, die bis Montag beim Stadtschulrat eintreffen soll, diene als Ausgangspunkt für weitere Gespräche mit dem Gymnasium Ettenreichgasse in Wien-Favoriten.
„Egal was tatsächlich war, wir wollen die Sache auf jeden Fall schnell klären“, so Brandsteidl. Sollten sich die Vorwürfe, die ein zwölfjähriger Schüler im Rahmen eines Besuches des türkischen Außenministers Ahmet Davutoglu gegen einen Lehrer erhob, bewahrheiten, könnte dies laut Stadtschulrat „Probleme für den Lehrer in dienstrechtlicher Sicht“ ergeben. Suspendierung sei dann eine der möglichen Maßnahmen.
Außenminister und Vizekanzler Michael Spindelegger (V) hatte zuvor erklärt, dass zu keinem Faustschlag gekommen sei, wie von dem Schüler anfangs geschildert. Sein Amtskollege Davutoglu habe ihm anlässlich eines Treffens am Freitag in Brüssel erzählt, dass Kinder aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse „verächtlich gemacht“ worden seinen. Auch dies könnte für die jeweiligen Pädagogen Folgen nach sich ziehen, „wenn der Lehrer die Kinder in einer Art und Weise behandelt, die nicht der Aufgabe eines Lehrers entsprechen“, ließ Brandsteidl wissen. Bisher sei von ähnlich gelagerten Fällen in Wien jedoch nichts bekannt. „Ansonsten hätten wir schon eingegriffen.“ (APA)