Weitere angebliche Hochegger-Zahlung bekannt geworden
Im Jahr 2007 sollen über Umwege 7000 Euro von der Telekom an einen SP-nahen Verein geflossen sein.
Wien - Der Lobbyist Peter Hochegger soll 2007 über seine Agentur Valora eine verdeckte Spende an einen SPÖ-nahen Verein getätigt haben. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „profil“ in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe. Demnach sei im Rahmen einer Benefizgala („Nacht der Wiener Wirtschaft“) zugunsten des SP-nahen Charity-Vereins „Wider die Gewalt“ ein Bild um 7.000 Euro ersteigert worden - bezahlt worden sein soll es über Umwege von der Telekom, die Zahlung soll über die Valora geflossen sein.
Dem Bericht zufolge ersteigerte am 17. Februar 2007 der Wiener Teppichhändler Ali Rahimi ein Bild des Malers Christian Ludwig Attersee um 7.000 Euro. Dem „profil“ liegt ein Schreiben der Organisationschefin des Charity-Vereins (der Schauspielerin Marika Lichter) vor. Daraus gehe hervor, dass das Bild tatsächlich fünf Monate später von Hocheggers Agentur Valora bezahlt worden sei.
Hochegger habe gegenüber „profil“ bestätigt, dass er seinerseits die 7.000-Euro-Spende der Telekom Austria verrechnet habe. Er habe Rahimi auf dessen Bitte hin Unterstützung für die Charity-Organisation durch die Telekom zugesagt. Laut Hochegger sei dies erfolgt, um über Rahimi „für meinen Kunden Telekom Austria die Beziehungen zum sozialdemokratischen Lager zu pflegen“. Rahimi gab gegenüber „profil“ an, nicht gewusst zu haben, dass Hocheggers Spende von der Telekom Austria stammte. Er habe das Bild nach der Versteigerung Hochegger angeboten, weil er um dessen Vorliebe für Attersee-Bilder wusste, schreibt „profil“.
Marika Lichter vom Verein „Wider die Gewalt“ wies den „profil“-Bericht indes „entschieden“ zurück. Es sei eine „an den Haaren herbeigezogene Geschichte“ und eine „Ungeheuerlichkeit“, sagte die für die Veranstaltungen des Vereins verantwortliche Managerin gegenüber der APA. Auch sei der Verein völlig parteiunabhängig, betonte sie.
Die Charity-Organisation „Wider die Gewalt“ geht auf eine Initiative des damaligen Bundeskanzlers Franz Vranitzky (S) aus dem Jahr 1990 zurück. Aktueller Vereinsobmann ist der frühere Wiener Vizebürgermeister Sepp Rieder (S). (APA)