Pfarre Landeck zieht Altenwohnprojekt zurück
Mit 20 bis 30 Wohnungen will die Stadt Landeck nun selbst auf die Wohnbedürfnisse älterer Einwohner reagieren.
Von Matthias Reichle
Landeck –„Unser Plan war, dass das Projekt betreutes Wohnen bereits heuer grünes Licht bekommt“, betonen Planungsstadtrat Wolfgang Jörg (VP) und Sozialstadtrat Hubert Niederbacher (SP). Dass nun seit Arbeitsbeginn ein Dreivierteljahr verstrichen ist, ohne dass sich viel rund um das Altenwohnprojekt gerührt hätte, führen die beiden auf die Standortfrage zurück.
Denn nicht nur die Stadt Landeck, auch die Pfarre hatte die Idee, Wohnungen für ältere Landecker zu errichten, ins Auge gefasst. Vor wenigen Tagen stieg die Pfarre aus dem Projekt aus. Grund sind die geänderten Wohnbauförderungsrichtlinien. Geplant war ein Bau im Bereich des „desolaten“ Neuen Widums, dessen Wirtschaftlichkeit – laut Jörg – nun nicht mehr gegeben sei. Die Pfarre sucht jetzt nach einer neuen Nutzung.
Nun forciert die Stadt ihr eigenes Projekt, das anstelle des Pavillons beim Altenheim angesiedelt ist. Kürzlich beauftragte Bürgermeister Bertl Stenico die Wohnbaugesellschaft Neue Heimat Tirol mit einer Studie, die nach Ostern präsentiert werden soll.
„Geplant sind 20 bis 30 Wohneinheiten“, betont Jörg. Für ihn ist wichtig, dass es keine „versteckten Mietwohnungen“ werden. „Der Sinn ist, dass Leute mit einer niederen Pflegestufe selbstständig wohnen und sich dabei an der Infrastruktur des Altenheims bedienen können“, betont er.
„Vor allem viele Öder wohnen in großen Wohnungen“, fügt Niederbacher an. Nachdem die Kinder aus dem Haus und der Partner vielleicht bereits verstorben ist, wird der Haushalt den meisten dann zu viel.
Geprüft werden soll nun, ob der Standort beim Altenheim einem späteren Altenheimausbau nicht im Wege steht, betonen die beiden. Dass das Land den Ausbau des betreuten Wohnens forciert, erklärte Landesrat Gerhard Reheis bereits beim TT-Forum in Schönwies – nun bekräftigte er auf Anfrage der Tiroler Tageszeitung die Feststellung. Doch nicht nur das klassische betreute Wohnen – in barrierefreien Wohneinheiten – will er fördern, sondern auch das betreubare Wohnen. Dabei wird ein „Alltagsmanager“ beschäftigt, um die Bewohner der Einrichtung bei alltäglichen Dingen des Lebens zu unterstützen. Er will das Thema nun verstärkt angehen.