Wattener Traumstart sorgt für bangen Union-Blick

Nach der 0:4-Derbyniederlage gegen Wattens schmerzt die Union der Blick auf die Tabelle. Das Matic-Debüt in Hall machte positive Stimmung.

Von Alex Gruber

Wattens: Gut, besser, Wattens. Weder vom schweren Geläuf in der Fennerkaserne, noch von der Ausgangsposition – gegen einen vermeintlich Kleinen kann man zum Auftakt ja fast nur verlieren – ließ sich die WSG zu Saisonbeginn auch nur eine Sekunde außer Tritt bringen. „Wir waren sofort präsent und immer einen Schritt schneller: Genauso wie ich mir das vorgestellt habe. Vielleicht war‘s gut, dass ich die ganze Woche zuvor gewarnt habe und streng gewesen bin“, zwinkerte Coach Roli Kirchler nach dem Prachtauftakt auch mit den Augen.

Loben musste er alle. Sei es die Innenverteidiger Michael Steinlechner und Martin Weissenbrunner, die Unions einsame Speerspitze Armin Hobel (Kirchler: „Alleine möchte ich auch nicht gegen die zwei spielen“) stets im Genick saßen, oder Benjamin Reiter, der die Führung besorgte: „Er war fast der beste Mann am Platz.“ Fast, weil Kirchler auch den Killerinstinkt von Marco Hesina und allerorts fleißige Kräfte sah: „Ich weiß, es ist ein saublöder Spruch, aber wir schauen nur auf uns und von Spiel zu Spiel.“ Union: Für die Innsbrucker setzte es gleich zwei Niederlagen zum Frühjahrsstart: Einerseits eine Heimpleite gegen ein „total aggressives Spitzenteam“ (O-Ton Sepp Pranter), andererseits zog Hard mit dem 1:0-Erfolg über die Wacker-Fohlen auf acht Punkte davon: „Schön langsam kommen wir in eine Situation, wo es gut wäre, wenn es nur zwei Absteiger gibt“, weiß Union-Coach Pranter, dass man das rettende Ufer nicht zu rasch aus den Augen verlieren darf: „In den nächsten zwei bis drei Partien sollten wir vier Punkte machen. Wir brauchen einen kleinen Lauf.“ Kufstein: Der bittere, weil späte Ausgleich in St. Johann änderte nach „exzellenter zweiter Halbzeit“ nichts daran, dass das Feuer bei Thommy Silberberger als Kufstein-Coach nach wie vor lichterloh brennt: „Ich freue mich riesig über die Arbeit, bin wie am ersten Tag dabei“, ändere das Dasein im Tabellenmittelfeld nichts am Reiz der Aufgabe: „Wir wollen so viele Punkte wie möglich machen. Und außerdem sind im Sommer nicht viele Veränderungen im Kader geplant, wir arbeiten quasi auch schon voraus.“ Hall: Der Fixabsteiger zeigte unter Neo-Coach Aleksandar Matic, dass noch viel Leben in ihm steckt. Wenngleich die Löwen zahllose Sitzer liegen ließen. Dass Ex-Unterhaus-Goalgetter Matic selbst einen davon verwandelt hätte, will er nicht hingegen hören: „So präpotent bin ich nicht. Ich bin zufrieden mit dem Team. Neumarkt war ein sehr guter Gegner.“ Die nächste Haltestelle liegt in Salzburg, nachdem mit der Austria ein Platzwechsel vollzogen wurde. Faire Löwen.