Europas Börsen zur Eröffnung etwas schwächer erwartet

Wien (APA/dpa-AFX) - Die wichtigsten europäischen Börsen dürften am Montag etwas schwächer in den Handel starten. Gegen 8.20 Uhr deutet der ...

Wien (APA/dpa-AFX) - Die wichtigsten europäischen Börsen dürften am Montag etwas schwächer in den Handel starten. Gegen 8.20 Uhr deutet der Future auf den Euro-Stoxx-50 für den Leitindex der Eurozone ein Minus von 0,89 Prozent an. Den britischen FTSE-100 taxierte Finspreads 0,44 Prozent tiefer.

Auch Händler in Frankfurt rechnen zum Wochenbeginn mit leichten Verlusten. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex DAX stand in der Früh um 0,55 Prozent unter dem Xetra-Schluss vom Freitag bei 6.750 Punkten. Die Vorgabe ist leicht negativ: Der Future auf den Dow Jones Industrial verlor 0,38 Prozent seit dem Xetra-Schluss vom Freitag und auch die Märkte in Fernost zeigten sich mit einem negativen Vorzeichen.

„Neben den etwas nachgebenden Kursen in Asien spielt sicherlich auch der erste Wahlgang Frankreichs vom Sonntag eine Rolle“, kommentierte ein Analyst die von ihm schwach erwartete Eröffnung. Der Sozialist Hollande gewann den ersten Wahlgang und geht als eindeutiger Favorit in das Duell mit Amtsinhaber Nicolas Sarkozy um den Posten des französischen Staatspräsidenten. Experten befürchten, ein Führungswechsel in Frankreich könnte das Misstrauen in die Eurozone noch weiter steigern.

Wichtig könnte zudem die politische Entwicklung in den Niederlanden sein: Angesichts eines Streits um den Sparkurs steht das Land vor Neuwahlen. Von konjunktureller Seite könnte der Einkaufsmanagerindex aus Deutschland bewegen.

Unter den Einzelwerten standen zunächst etwa Papiere der Deutschen Bank im Fokus. Sie gaben im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz etwas mehr als ein Prozent nach. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, muss die Bank wegen ihrer Beteiligung am hoch verschuldeten Generikahersteller Actavis Belastungen in Kauf nehmen. „Die Geschichte ist nicht neu und es handelt sich auch nur um eine Einmalbelastung, allerdings könnte die Nachricht so kurz vor den Quartalszahlen etwas belasten“, kommentierte ein Händler.

Siemens-Aktien fielen bei L&S mit dem vorbörslich schwächeren Markt um 0,59 Prozent. Dabei rechnen Aktienhändler mit einem positiven Einfluss gut ausgefallener Zahlen von Philips. Der Elektronikkonzern hat im ersten Quartal vor allem wegen eines kräftigen Wachstums in seinem Gesundheitsgeschäft mehr umgesetzt als erwartet. Ein Börsianer sagte aber: „Die Nervosität vor den am Mittwoch erwarteten Zahlen von Siemens ist groß und das hat die Aktien zuletzt unter Druck gesetzt.“