Elektrokonzern ABB peilt kleinere Zukäufe in der Steuerungstechnik an
München (APA/Reuters) - Der Schweizer Elektrokonzern ABB will seine Produktpalette mit kleineren Übernahmen erweitern. „Mit Zukäufen könnten...
München (APA/Reuters) - Der Schweizer Elektrokonzern ABB will seine Produktpalette mit kleineren Übernahmen erweitern. „Mit Zukäufen könnten wir noch weiße Flecken bei der Automatisierung und Steuerungstechnik füllen“, sagte Vorstandschef Joe Hogan dem „Handelsblatt“ (Montagausgabe). „Im Bereich Steuerungstechnik streben wir eher kleinere Zukäufe an. Es gibt zwar immer wieder Gerüchte, dass wir Rockwell kaufen wollen. Das kann ich aber dementieren.“ Das US-Unternehmen gilt seit längerem als Übernahmekandidat, ABB und dem deutschen Rivalen Siemens wir regelmäßig Interesse nachgesagt.
Sorgenvoll äußerte sich Hogan über die Entwicklung der indischen Wirtschaft. „Sorgen mache ich mir um Indien. Das Land hat ein enormes Potenzial. Es leidet aber unter einem hohen Handelsdefizit, starker Inflation und hat nur geringen Spielraum in der Fiskalpolitik“, sagte der Amerikaner.
ABB hat vor knapp zwei Jahren den Anteil an seiner indischen Tochter für fast eine Milliarde Dollar (758 Mio. Euro) aufgestockt und baut derzeit mehrere Fabriken für Stromtechnik auf dem Subkontinent. Indische Energieversorger bestellen ihre Anlagen traditionell gerne in Zürich, etwa vor einem Jahr eine 900 Mio. Dollar teure Hochspannungsleitung. „Ich bin gespannt, was in den nächsten zwölf Monaten dort passiert. Das Land ist als Wirtschaftsmacht zu wichtig geworden“, sagte Hogan.