Europas Leitbörsen zur Eröffnung einheitlich schwach
Wien (APA/dpa-AFX) - Die Leitbörsen in Europa haben am Montag im frühen Handel einheitlich mit recht deutlichen Kursverlusten tendiert. Gege...
Wien (APA/dpa-AFX) - Die Leitbörsen in Europa haben am Montag im frühen Handel einheitlich mit recht deutlichen Kursverlusten tendiert. Gegen 9.35 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 6.621,65 Punkten, das entspricht einem Minus von 128,47 Einheiten oder 1,90 Prozent. In London fiel der FT-SE-100 49,6 Einheiten oder 0,86 Prozent auf 5.722,55 Zähler.
Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 verlor 42,78 Einheiten oder 1,85 Prozent auf 2.268,49 Punkte.
Die wichtigsten europäischen Aktienbörsen sind nach dem Wahlwochenende in Frankreich deutlich unter Druck geraten. Marktbeobachter sorgten sich darum, dass die deutsche Bundeskanzlerin Merkel ihren größten Verbündeten verlieren könnte. Der Sozialist Hollande geht vor dem zweiten Wahlgang als eindeutiger Favorit in das Duell mit Amtsinhaber Nicolas Sarkozy um den Posten des französischen Staatspräsidenten. Dies sei jedoch weitgehend erwartet worden, hieß es.
Überraschend komme hingegen die politische Entwicklung in den Niederlanden: Angesichts eines Streits um den Sparkurs steht das Land vor Neuwahlen. Hinzu kämen noch schwache Wirtschaftsdaten aus China als weitere Belastung, hieß es. Chinas Industrie hat sich im April zwar leicht stabilisiert. Der Einkaufsmanagerindex der Großbank HSBC legte auf 49,1 Punkte von 48,3 Stellen im März zu. Trotz des Anstiegs lag der Index den sechsten Monat in Folge jedoch unter der Marke von 50 Zählern, die Wachstum signalisiert.
Ein Branchenvergleich zeigte Versicherer und Bankwerte unter den größten Verlierern. Auch Titel aus dem Rohstoff-Sektor, Automobil-Titel und Ölwerte verloren auf breiter Front.
Unter den Einzelwerten stemmten sich Philips nach Zahlen mit plus 6,42 Prozent gegen den schwachen Markt. Der niederländische Elektronikkonzern hat im ersten Quartal vor allem wegen eines kräftigen Wachstums in seinem Gesundheitsgeschäft mehr umgesetzt als erwartet.
Nestle-Aktien fielen in Zürich nach einem vermeldeten Zukauf nur optisch um 3,33 Prozent. Der weltgrößte Lebensmittelhersteller kauft die Babynahrungssparte des US-Pharmakonzerns Pfizer, der Abschlag entsprach jedoch ungefähr der zugleich ausgezahlten Dividende.