Börse Frankfurt im Frühhandel unter Druck

Frankfurt (APA/dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt ist mit schwacher Tendenz in die neue Woche gestartet. In den ersten Minuten fiel der deu...

Frankfurt (APA/dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt ist mit schwacher Tendenz in die neue Woche gestartet. In den ersten Minuten fiel der deutsche Leitindex DAX um 1,89 Prozent auf 6.622,25 Punkte. Das Börsenbarometer war in der Vorwoche um rund zweieinhalb Prozent gestiegen. Für den MDAX ging es um 1,57 Prozent auf 10.482,11 Punkte nach unten. Der TecDAX verlor 1,00 Prozent auf 767,15 Punkte.

Händlern zufolge belasteten negative Vorgaben der Übersee-Börsen. Und auch die Preisentwicklung bei Gold und Silber zeigte nach unten. „Diesem Trend können wir uns in Deutschland leider nicht entziehen“, sagte ein Händler.

Das Treffen des Internationalen Währungsfonds (IWF) vom Wochenende lief in etwa wie erwartet. Im Kampf gegen die Schuldenkrise erhält die Organisation von ihren Mitgliedern mehr Geld. Die führenden Industrie- und Schwellenländer (G-20) verständigten sich am Freitag in Washington darauf, die finanzielle „Feuerkraft“ des Weltwährungsfonds um mehr als 430 Milliarden US-Dollar zu erhöhen. Allerdings sei dies bereits in den Kursgewinnen vom Freitag bereits eingepreist worden und dürfte nicht mehr signifikant stützen, hieß es.

Die erwartungsgemäß ausgefallene Wahl in Frankreich verleihe ebenfalls kaum Impulse. Im Duell um das Präsidenten-Amt treten nun in zwei Wochen Amtsinhaber Nicolas Sarkozy und sein Herausforderer Fran#ois Hollande gegeneinander an. Mancher Anleger fürchte jedoch, dass Bundeskanzlerin Merkel bei der Stichwahl in Sarkozy ihren wichtigsten Mitstreiter in der europäischen Schuldenkrise verlieren könnte, hieß es weiter.

Von konjunktureller Seite könnten im weiteren Verlauf die Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland und der Eurozone für Bewegung sorgen. Am Markt werden für das Verarbeitende Gewerbe und für den Dienstleistungssektor in Deutschland leicht steigende Indikatorwerte erwartet. Dagegen sollten beide Kennziffern für die Eurozone etwas tiefer als zuletzt ausfallen.

Unter den Einzelwerten standen zunächst Papiere der Deutschen Bank im Fokus. Sie verloren im frühen Geschäft mehr als zwei Prozent. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, muss die Bank wegen ihrer Beteiligung am hoch verschuldeten Generikahersteller Actavis Belastungen in Kauf nehmen.

Siemens-Aktien verzeichneten im Vergleich zum DAX einen unterdurchschnittlichen Verlust von 0,91 Prozent. Am Morgen hatte der Wettbewerber Philips positive Geschäftszahlen veröffentlicht. Der Elektronikkonzern hat im ersten Quartal vor allem wegen eines kräftigen Wachstums in seinem Gesundheitsgeschäft mehr umgesetzt als erwartet.

BMW sanken um 2,41 Prozent. Trotz einer leichten Abkühlung in China erwartet der Autobauer in diesem Jahr weiter ein zweistelliges Wachstum auf dem größten Automarkt der Welt. Das sagte BMW-Vertriebsvorstand Ian Robertson zum Auftakt der internationalen Automesse in Peking vor Journalisten. Der Premiummarkt entwickle sich gut. Im ersten Quartal hatte BMW in China mit 80.000 verkauften Autos sogar ein Plus von 37 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingefahren. Ein Börsianer sagte: „Die vorsichtigen Kommentare zum wichtigen chinesischen Markt dürften die Aktien zunächst belasten.“