Steirische Stahlbaufirma mit 2,8 Mio. Euro Überschuldung insolvent
Graz (APA) - Die weststeirische Stahlbaufirma Gänsweider Metalltechnik GmbH mit Sitz in Söding (Bezirk Voitsberg) ist insolvent und hat beim...
Graz (APA) - Die weststeirische Stahlbaufirma Gänsweider Metalltechnik GmbH mit Sitz in Söding (Bezirk Voitsberg) ist insolvent und hat beim Handelsgericht Graz ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt, wie die Kreditschützer AKV und KSV am Montag mitteilten. Die Aktiva belaufen sich laut KSV auf rund 1,08 Mio. Euro, die Passiva rund 3,85 Mio. Euro, woraus sich eine Überschuldung von rund 2,8 Mio. Euro ergibt. Betroffen sind rund 165 Gläubiger sowie 24 Dienstnehmer - bis vor kurzem wurden noch 43 Dienstnehmer beschäftigt, wobei jedoch 19 wegen Nichtzahlung der Gehälter das Dienstverhältnis auflösten. Das Unternehmen soll nach Schließung des Bereichs Fassadenbau bzw. Fassadentechnik fortgeführt werden.
Den Gläubigern wird laut Sanierungsplan vorerst eine 20-prozentige Quote, zu bedienen innerhalb von zwei Jahren, angeboten. Als Insolvenzursache wurden verschiedene Gründe genannt - der faktische Auslöser dürfte die Tatsache gewesen sein, dass die Hausbank den seit bereits geraumer Zeit bestehenden Kontokorrentrahmen nicht verlängert hatte und Gehälter nicht ausgezahlt werden konnten. Auch kam es 2009 im Bereich des Stahlbaus zu einem nahezu 50-prozentigen Umsatzrückgang sowie zu einem seit 2008 einsetzenden Ertragsrückgang u.a. aufgrund sinkender Roherlöse bei Stahl. Zudem seien laut Kreditschützern Aufträge angenommen worden, die nicht mehr kostendeckend abgewickelt werden konnten.
Das 1892 als Schlosserei gegründete Unternehmen - die spätere Stahlbau Gregoric GmbH und jetzige Gänsweider - stellt Komponenten wie Stahlbrücken, Stahlhallen, Stahlbühnen oder Stahlfassaden mit Glas her und montiert diese auch, weiters ist man im Anlagenbau und Maschinenbau sowie in der Schlosserei tätig. Ende 2006/Anfang 2007 war aus wirtschaftlichen Überlegungen der Standort in Graz aufgelassen und der Firmensitz nach Söding verlegt worden.