Britische Gewerkschaft macht gegen Mayr-Melnhof mobil

Wien (APA) - Nach der Schließung der Faltschachtelproduktion der Mayr-Melnhof Packaging (MMP) in Liverpool macht die britische Gewerkschaft Unite nun gegen den börsenotierten österreichischen Kartonhersteller mobil. Die Gewerkschaft will am Mittwochvormittag während der Hauptversammlung des Unternehmens im Wiener Grand Hotel gegen die ihrer Ansicht nach illegale Schließung des Werks in England protestieren, wie das „WirtschaftsBlatt“ heute, Montag, berichtet.

Bei der Schließung der Fabrik in Liverpool sei die gesetzlich vorgeschriebene Konsultationsphase von 90 Tagen nicht eingehalten worden, wird der Leiter der internationalen Abteilung der Gewerkschaft Unite, Simon Dubbins, zitiert. Außerdem seien die Abfertigungen für 160 Mitarbeiter geringer ausgefallen als vereinbart. Weiters habe es vier ungerechtfertigte Entlassungen gegeben.

Mindestens 50 Leute werden laut Dubbins aus England anreisen um gegen Mayr-Melnhof Wirbel zu machen. Darüber hinaus haben man auch Kunden des Kartonherstellers informiert und werde den Konflikt noch eskalieren, falls das Unternehmen nicht einlenke, sagt Dubbins. Seine Forderungen: Das Werk soll wieder aufgesperrt und ein Konsultationsprozess durchgeführt werden. Die ursprünglich vereinbarten Abfertigungen sollen ausbezahlt und die vier Entlassenen wieder eingestellt werden. Mayr-Melnhof wollte die Angelegenheit gegenüber dem „WirtschaftsBlatt“ nicht kommentieren.