Wohnen mit Ambiente und Ausblick

Daniel Fügenschuh hat ein altes Wiltener Stadthaus saniert, räumlich verdichtet und ihm einen hölzernen Deckel aufgesetzt.

Von Edith Schlocker

Innsbruck –Stadt ist wieder in. Das zeigt sich nicht nur in den neuerdings brodelnden Innenstädten, sondern auch im Trend nach urbanem Wohnen. Und da hier der Platz besonders rar und kostbar ist, ist Nachverdichtung bzw. intelligente Revitalisierung angesagt. Die Chance, ein rund 110 Jahre altes Haus im angesagten Innsbrucker Stadtteil Wilten komplett umzubauen, hatte Daniel Fügenschuh. Straßenseitig sieht man dem Haus kaum an, dass sich hier etwas getan hat. Allein einen Ausbau des Dachbodens vermutet man. Verzichtet wurde gottlob auf eine außenseitige Dämmung der typisch gründerzeitlichen Fassade. Um durch den Einbau neuer Fenster, einer Innendämmung sowie Isolierung der Kellerdecke den Wärmebedarf um mehr als 80 Prozent zu senken.

Im Innern des reizvoll von einer Wendeltreppe erschlossenen Hauses hat sich dagegen sehr viel getan. Indem Daniel Fügenschuh dessen Struktur total verwandelt hat. Aus den ehemals jeweils gleich großen Geschoßwohnungen hat er größere und kleinere Einheiten gemacht, die sich teilweise über zwei, durch Wendeltreppen verbundene Geschoße ausbreiten. Wobei in den straßenseitigen Räumen der Altbaucharakter durch die Sanierung der alten Parkettböden und kassettierten Türen beibehalten wurde, während der hofseitige Teil der Wohnungen ganz neu gestaltet ist.

Große, gänzlich gläserne Türen öffnen sich zu den fast die gesamte Breite der hofseitigen Fassade einnehmenden hölzernen Balkonen. Daran, wie sie früher waren, erinnern allein die metallenen Gitter. Direkt neben den Balkonen befindet sich auch der hölzern eingehauste Schacht für den neu eingebauten Lift. Der besonders für die Bewohner des bisher ungenutzten Dachbodens interessant sein dürfte.

Dessen hölzerne Konstruktion wurde durch einen Holzbau in Brettsperrholz ersetzt, dessen Oberfläche bei der Deckenuntersicht sowie konstruktiven Mittelwand sichtbar belassen wurde. Aus wirtschaftlichen Gründen ist der Dachgeschoßausbau leider – wenn auch leicht reversibel – in zwei Einheiten geteilt. Das geht auf Kosten der räumlichen Großzügigkeit des Ganzen.

Und so bleiben der unteren und mit 107 Quadratmetern größeren der zwei Einheiten nur der große Balkon mit seinem unverstellten Blick auf die Nordkette bzw. Lichtschlitze Richtung Straße. Der Grundriss dieser Wohnung ist total offen, die Böden sind geschliffene Estriche. Ebenso wie in der obersten Ebene, die zurückversetzt ist, wodurch sich eine großzügige – uneinsichtbare – Dachterrasse über die gesamte Hausbreite ergibt.

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