Semmering-Basistunnel: AFN sieht Rechtsstaatlichkeit infrage gestellt
Wien (APA) - Die Umweltorganisation „Alliance for Nature“ (AFN) sieht durch den Spatenstich für den Semmering-Basistunnel (SBT) neu am Mittw...
Wien (APA) - Die Umweltorganisation „Alliance for Nature“ (AFN) sieht durch den Spatenstich für den Semmering-Basistunnel (SBT) neu am Mittwoch in Gloggnitz/NÖ die Rechtsstaatlichkeit infrage gestellt. In einer Aussendung am Montag hieß es außerdem, dass Bernd von Droste zu Hülshoff, Gründungsdirektor des UNESCO-Welterbe-Zentrums, vor einer Eintragung der Semmeringbahn in die Rote Liste des gefährdeten Welterbes warne.
AFN verwies darauf, dass das Amt der Steiermärkischen Landesregierung erst vergangene Woche - per Edikt vom 18. April - das Großverfahren zum Projekt eingeleitet habe, in dessen Rahmen bis 1. Juni Einwendungen erhoben werden können. Christian Schuhböck, Generalsekretär der Umweltorganisation, stellte am Montag die Frage, welchen Sinn das habe, „wenn jetzt bereits der Spatenstich für den unnötigen und umweltschädlichen Tunnel erfolgt“. Den betroffenen Bürgern und Anrainern sowie Grund- und Quellenbesitzern werde durch diesen „Staatsstreich“ der Eindruck suggeriert, dass „ohnedies bereits alles gelaufen“ sei und jede Einwendung gegen den SBT „für die Katz‘ ist“.
„Sollte die Semmeringbahn tatsächlich einmal durch einen Basistunnel ersetzt werden, könnte dies zur Stilllegung und schlimmstenfalls zum Verfall dieser bedeutenden Gebirgs- und Landschaftsbahn führen. Eine Eintragung in die Rote Liste des gefährdeten Welterbes wäre die Folge“, wurde nicht zuletzt Bernd von Droste zu Hülshoff, der 1999 die UNESCO-Welterbe-Urkunde überreicht hatte, in der Aussendung zitiert.