Größere Einkaufszentren am Stadtrand am wirtschaftlichsten
Wien (APA) - Die zufriedensten Mieter hat in Österreich das Shopping Center Messepark in Dornbirn (Vorarlberg), am schlechtesten bewertet wi...
Wien (APA) - Die zufriedensten Mieter hat in Österreich das Shopping Center Messepark in Dornbirn (Vorarlberg), am schlechtesten bewertet wird das Uno Shopping in Leonding (Oberösterreich). Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Beratungsunternehmen ecostra und Standort + Markt, die am Montag unter dem Titel „Shoppingcenter Performance Report Österreich 2012“ in Wien veröffentlicht wurde. 1.480 Shops in 100 Einkaufszentren wurden für die Studie befragt.
Mit einer Durchschnittsbewertung von 1,25 nach Schulnoten führt der Messepark in Dornbirn das Ranking der besten österreichischen Einkaufszentren an. Dahinter folgen der Europark in Salzburg, dez in Innsbruck, Zimbapark in Bürs/Bludenz und die Millennium City in Wien. Zentrales Kriterium war die Umsatzleistung, Maßstab waren Schulnoten von 1 bis 5. Das Leondinger Uno Shopping im Süden von Linz liegt mit eine Note von 4,20 an der letzten Stelle. Offenbar macht sich hier der Konkurrenzdruck mit dem nur einen Kilometer entfernten Einkaufszentrum PlusCity (Rang 11) bemerkbar. Ebenfalls schlecht schnitten Tenorio (Wolfsberg), ZIB Zentrum im Berg (Salzburg), Stadion Center und Columbus Center (beide Wien) ab.
Die zur Spar Gruppe gehörende Betreibergesellschaft Spar European Shopping Centers (SES) ist mit fünf Konsumtempeln in den Top 10 vertreten. Bei 80 von 92 Centern die den Sprung in die Rangliste geschafft haben (für die anderen Häuser gab es zu wenig Angaben), ist laut Angaben der Mieter die Performance zumindest durchschnittlich (Schulnote 3). Schwache Umsätze bringen laut Studienautoren vor allem zwei Arten von Einkaufszentren: jüngere Center, die die kritische Masse noch nicht erreicht haben und ältere Einkaufszentren, die vor einem Relaunch stehen und deren Verkaufsflächen deshalb leer stehen.
Je größer, desto besser: Stores in Centern mit einer Geschäftsfläche von mehr als 40.000 Quadratmetern erhielten der Studie zufolge die besten Noten, mit abnehmender Flächengröße verschlechterte sich auch tendenziell die wirtschaftliche Performance. Darüber hinaus wurden Shoppingmeilen, die es bereits seit mehr als zehn Jahren gibt, besser bewertet als neuere. Der Grund: Langjährig etablierte Zentren haben sich ihre Marktposition bereits aufgebaut, jüngere Center hingegen hätten mit einer steigenden Konkurrenzdichte zu kämpfen. Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer ist der Meinung, dass es in Österreich bereits genug Shopping Center gibt.
Je weiter draußen, desto umsatzstärker: Shopping Center, die außerhalb von Städten liegen, wurden besser benotet als solche, die in Stadtteilen oder in der Innenstadt liegen. Laut Studie lassen sich auf der sogenannten „Grünen Wiese“, an autokundenorientierten Standorten, die besten Umsatzleistungen erzielen. Hohes Potenzial gebe es aber für Center in Stadtteillagen, diese könnten sowohl das Stadtkerngebiet ansprechen, als auch Kunden aus dem Umland erfassen.
Knapp 89 Prozent der befragten Mieter messen dem Einzelhandel in Einkaufszentren eine sehr hohe oder hohe Marktbedeutung zu. Bei der Frage, wie sich die Bedeutung von Shopping Centern entwickeln wird, teilten sich die Antworten in zwei Lager: Fast die Hälfte rechnet damit, dass Einkaufszentren noch wichtiger werden und 51,1 Prozent gehen davon aus, dass die Marktbedeutung gleichbleibe. Nur 4,4 Prozent gaben „rückläufig“ an. Fast jeder zweite befragte Retailer hält die Performance in Shopping Centern für besser als in den Flagship-Stores in den Innenstädten. 41 Prozent beurteilen die Performance als gleich gut und 12,8 Prozent machen in der City mehr Umsatz.
Welche anderen Geschäfte in einem Einkaufszentrum vorhanden sind, wie erreichbar es mit dem Auto ist und wie viel die Konsumenten ausgeben, das sind die wichtigsten Entscheidungskriterien, ob und in welchem Center Ladenfläche angemietet wird. Eine Rolle spielt auch der Mietpreis. Wenig Bedeutung haben Architektur, Laufzeit der Mietverträge, Energieeffizienz und wo das Einkaufszentrum liegt.