Frankreich-Wahl - Strache und Mölzer gratulieren Le Pen

Wien/Brüssel (APA) - Der FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache hat der rechtsextremen, französischen Präsidentschaftskandidatin der Front Natio...

Wien/Brüssel (APA) - Der FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache hat der rechtsextremen, französischen Präsidentschaftskandidatin der Front National (FN), Marine Le Pen, am Montag in einer Aussendung „herzlich gratuliert“. Das Ergebnis mache „den positiven und richtigen Kurs der Politik des FN sehr deutlich“ und zeige, dass ein „Europa der Vaterländer“ das Gebot der Stunde sei. Der SPÖ-Europaabgeordnete Hannes Swoboda ortete demgegenüber in der Wirtschaftspolitik des Sozialisten Francois Hollande das wirksamste Mittel gegen die extreme Rechte in Europa.

Le Pen erreichte im ersten Wahldurchgang der französischen Präsidentschaftswahl 17,9 Prozent der Stimmen. Sie übertraf damit das historische Ergebnis ihres Vaters von 2002 mit 16,9 Prozent, als dieser den Sozialisten Lionel Jospin auf den dritten Platz verwies und in die Stichwahl kam. Trotz des Rekordzuspruchs, ist dies Marine Le Pen als Drittplatzierter nicht gelungen. Die FN ist ebenso wie die FPÖ Mitglied in der „Europäischen Allianz für die Freiheit“ (EAF), ein Zusammenschluss rechtsextremer Parteien in Europa, die über 14 Sitze im Europaparlament verfügt.

Andreas Mölzer, FPÖ-Europaabgeordneter und Leiter der EAF, schloss sich Straches Gratulation an und erklärte, Le Pen werde in der Stichwahl am 6. Mai das „Zünglein an der Waage“ sein: „Für wen ihre Wähler stimmen, der dürfte Präsident werden.“ Die Stichwahl bestreiten Holland und der amtierende, konservative Staatschef Nicolas Sarkozy.

In der Wahl der rechtsextremen Kandidatin ortete Mölzer weiters ein Zeichen für die extreme Rechte in Europa: „Immer mehr Menschen [wählen] Parteien, die sich nicht den Dogmen der politischen Korrektheit, sondern den Interessen von Europas Völkern verpflichtet haben“, erklärte er in einer Aussendung.

Erfreut zeigte sich auch Hannes Swoboda (S), Vorsitzender der sozialistischen Fraktion im Europäischen Parlament, allerdings über das Abschneiden Hollandes. „Der Vorsprung für Francois Hollande kam nicht unerwartet. Noch ist der endgültige Ausgang der Wahlen nicht entschieden, bisher konnte Sarkozy aber nicht überzeugen“, konstatierte er in einer Aussendung. Le Pens positives Abschneiden sieht Swoboda als Konsequenz der verfehlten Wirtschafts- und Sozialpolitik in Frankreich und Europa, der frustrierte Bürger in die Arme der extremen Rechten treibe. „Nur ein Kurswechsel hin zu einer sozial verträglicheren Budgetpolitik kann der Rechtsextremen das Wasser abgraben“, so Swoboda.