Frankreich-Wahl - Pariser Börse nach Hollande-Sieg auf Talfahrt

Paris (APA/dpa) - Nach der ersten Runde der Präsidentenwahl in Frankreich hat die Pariser Börse mit einem Minus eröffnet. Der wichtige Aktie...

Paris (APA/dpa) - Nach der ersten Runde der Präsidentenwahl in Frankreich hat die Pariser Börse mit einem Minus eröffnet. Der wichtige Aktienindex CAC-40 verlor zu Handelsbeginn 1,6 Prozent und notierte mit 3137 Punkten. Die Zinsen für Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit stiegen kurz nach Öffnung der Märkte von 3,081 auf 3,102 Prozent.

Händler sagten, es handle sich eindeutig um eine Reaktion auf die Aussichten eines Siegs des Sozialisten Francois Hollande im zweiten Wahlgang. Der Sozialist hat unter anderem einen Spitzensteuersatz von 75 Prozent für Einkommen von mehr als einer Million Euro angekündigt. Zudem will er den EU-Fiskalpakt, mit dem Haushaltsdefizite automatisch bestraft werden können, neu verhandeln.

Sarkozys enger Berater Henri Guaino warnte vor einer neuen Wirtschaftskrise. „Es gibt die große Gefahr, dass wir den Weg der 30er-Jahre noch einmal wiederholen. Mit einer Wirtschaftskrise, die sich zu einer weltweiten sozialen und politischen Krise entwickelt.“ Deswegen müsse Sarkozy im Amt bleiben. „Ja, es gibt die Gefahr, dass das alles in einer Katastrophe endet“, sagte Guaino dazu.

Hollande lehnt den Fiskalpakt in der vorliegenden Fassung ab, der auf Drängen der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel entstanden ist. Hollande will diesen durch Maßnahmen für mehr Wachstum ergänzen. Hollande und Sarkozy treten am 6. Mai in einer Stichwahl gegeneinander an, wobei Hollande in den Umfrage die Nase klar voran hat.