Charles Aznavour sagte Konzerte in New York ab - „Vertragsprobleme“

Los Angeles (APA/AFP) - Der französische Alt-Chansonnier Charles Aznavour hat seine drei Konzerte in New York abgesagt. „Die Vorstellungen sind gestrichen und werden auch nicht nachgeholt“, erklärte eine Sprecherin des Veranstalters Live Nation, ohne Gründe zu nennen. Aznavour dagegen verwies auf massive Vertragsprobleme mit einem der Produzenten. „Er hat sich an keine einzige Vertragsklausel gehalten, warum also sollte ich bei all dem Geld, das er uns bereits schuldet, auftreten“, sagte der bald 88-jährige Sänger am Sonntag dem Rundfunksender RTL. Dass seine Absage keine gesundheitlichen Gründe hatte, bewies er am Abend bei einem Konzert vor vollem Haus in Los Angeles.

Ursprünglich sollte Aznavour ab 26. April drei Tage hintereinander in New York auftreten. Am Wochenende sagte der Veranstalter Live Nation die Konzerte überraschend und ohne eine Begründung ab. Dies hatte zunächst zu Spekulationen über Aznavours Gesundheitszustand geführt - denn der im englischsprachigen Raum gern als „französischer Sinatra“ bezeichnete Sänger hatte bereits am 12. April wegen Halsschmerzen ein Konzert im kanadischen Quebec absagen müssen. Damals trat er selbst vor die bereits versammelten Zuhörer und überbrachte ihnen mit kaum hörbarer Stimme die schlechte Nachricht.

Dass er wieder in Form ist, zeigte der aus Armenien stammende Sänger in Los Angeles. Rund zwei Stunden lang unterhielt er seine rund 6.000 Fans am Sonntagabend mit seinen Chansons, darunter auch solchen Klassikern wie „She“ und „La Boheme“. Nach seinem Lied „To my daughter“ (Für meine Tochter) legte er eine kurze Pause ein und erzählte seinen Zuschauern mit unverhohlener Rührung, dass er am Vortag an der Hochzeit seiner Enkelin in Los Angeles teilgenommen hatte.