Steirische Bezirksfusionen: Widerstand und Skepsis gegen „Vulkanland“
Graz (APA) - Die Namensgebung für die geplanten Bezirksfusionen lässt vor allem in der Südoststeiermark die Gefühle kochen: Stein des Anstoß...
Graz (APA) - Die Namensgebung für die geplanten Bezirksfusionen lässt vor allem in der Südoststeiermark die Gefühle kochen: Stein des Anstoßes ist der von LH Franz Voves (S) und LHStv. Hermann Schützenhöfer (V) vergangene Woche vorgestellte Name „Vulkanland“ für die aus Feldbach und Radkersburg geformte neue Verwaltungseinheit (ab 1.1.2013). Der Initiator der Region Vulkanland, die 1998 ursprunglich zur Vermarktung regionaler Produkte gegründet worden war, LAbg. Josef Ober (V), appellierte am Montag an die Landesspitze, „von der Namensbezeichnung „Vulkanland“ für den neuen Bezirk im Rahmen der Bezirksstrukturreform Abstand zu nehmen“. Der erfolgreiche Markenname müsse aus der Bezirksdebatte herausgehalten werden.
„Das Steirische Vulkanland ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte, die von tausenden Unterstützern und Gestaltern aus den Bezirken Feldbach, Radkersburg, Fürstenfeld, Leibnitz und Weiz zu dem gemeinsamen Erfolg geführt wurde“, so Ober und sein Abgeordneten-Kollege Anton Gangl (V). Das ehemalige Grenzland habe sich in den vergangenen Jahren zu einer „herausragenden österreichischen Vorzeigeregion entwickelt“. Die Verbindung des Regionsnamens mit dem neuen Bezirk tue der regionalen Entwicklung nicht gut.
Am Wochenende hatte der Feldbacher Bürgermeister Kurt Deutschmann (S) in der „Kleinen Zeitung“ seinem Ärger Luft gemacht und den „Vulkanlandstrategen Ober und Gangl“ indirekt die Leviten gelesen. „Warum nicht gleich Kernöl-, Sterz- oder Tatschkerland? Das Vulkanland, wo ich auch mitmache, ist eine gute Marke, ein Kunstname, aber keine geografische Bezeichnung. Vor allem hätte man die Bevölkerung in die Namengebung einbinden müssen. Es können nicht eineinhalb Personen bestimmen, wie der neue Bezirk heißt, wir Mandatare waren nicht eingebunden. Ich bin jedenfalls kein Vulkanländer, sondern ein Feldbacher“, so Deutschmann.
Der steirische BZÖ-Chef und NAbg. Gerald Grosz forderte am Montag Bezirkszusammenlegungen nach „vernünftigen und sinnvollen Kriterien. Der Vorschlag von Voves und Schützenhöfer, Fürstenfeld und Hartberg sowie Radkersburg und Feldbach zusammenzulegen ist der falsche Weg. Der richtige und mehrheitsfähige Weg wäre Radkersburg und Leibnitz einerseits und Fürstenfeld und Feldbach andererseits zusammenzulegen. Voves und Schützenhöfer dürfen hier gewachsene Regionen nicht zerreißen“, so Grosz. Beim BZÖ würden seit 2011 Fürstenfeld und Feldbach unter Regionalbündnis Thermenland, Radkersburg und Leibnitz unter Regionalbündnis Südsteiermark firmieren. Die Zusammenlegung von Knittelfeld und Judenburg sei eine sinnvolle Sache gewesen, die Landesspitzen sollten nun eine Gesamtlösung auf den Tisch legen.