Hannover Messe - Stahlindustrie sieht Stabilisierung der Nachfrage

Hannover (APA/Reuters) - Die deutsche Stahlindustrie mit Branchenriesen wie ThyssenKrupp und Salzgitter sieht eine Stabilisierung der Nachfr...

Hannover (APA/Reuters) - Die deutsche Stahlindustrie mit Branchenriesen wie ThyssenKrupp und Salzgitter sieht eine Stabilisierung der Nachfrage. „Nach dem starken Abbau der Lager im vierten Quartal 2011 haben Stahlverarbeiter und insbesondere auch der Distributionssektor zu Jahresbeginn wieder ihre Lagerbestände aufgefüllt“, sagte der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff, am Montag auf der Hannover Messe. Er rechne damit, dass in diesem Jahr die Stahlkonjunktur weniger wechselhaft sein werde als 2011. Der Verband bekräftigte jedoch, dass die Produktion in Deutschland nach zwei Wachstumsjahren 2012 wohl nicht weiter zulegen werde.

Bei der Rohstahlproduktion dürfte mit 44,0 Millionen Tonnen in etwa das Niveau des Vorjahres von 44,3 Millionen Tonnen gehalten werden, erläuterte Kerkhoff. Im ersten Quartal sei die Produktion gegenüber den drei Monaten zuvor um sieben Prozent auf 10,9 Millionen Tonnen gestiegen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sei sie aber um fünf Prozent niedriger ausgefallen. Optimismus zieht die Schwerindustrie um Weltmarktführer ArcelorMittal aus den Konjunkturdaten der stahlverarbeitenden Industrie. Nach den Rückgängen bei den Bestellungen zu Jahresbeginn erwarten die Maschinenbauer eine Stabilisierung im Jahresverlauf. Die Konjunktur im Wohnungs- und Wirtschaftsbau sei schwungvoll, während die Auftragseingänge im Straßenfahrzeugbau und bei den Metallwaren in etwa auf dem hohen Niveau des Vorjahres lägen.

In der zweiten Jahreshälfte vergangenen Jahres hatte sich die Stahlnachfrage abgeschwächt. Auch die Preise waren gefallen. Die Kunden hatten sich wegen der unsicheren Konjunkturentwicklung mit ihren Bestellungen zurückgehalten und stattdessen auf ihre Lagerbestände zurückgegriffen. In den Stahlschmieden herrschte zu Beginn dieses Jahres weiter Unsicherheit über die künftige Entwicklung. ThyssenKrupp und Salzgitter haben sich bisher ebenso wenig eine konkrete Geschäftsprognose zugetraut wie der Duisburger Stahlhändler Klöckner & Co.