Pläne für Verkehrssperre „light“ der Salzburger Altstadt im Sommer
Salzburg (APA) - Die zentrale Salzburger Innenstadt soll ab heuer im Hochsommer fünf Wochen lang täglich je vier Stunden für den Großteil de...
Salzburg (APA) - Die zentrale Salzburger Innenstadt soll ab heuer im Hochsommer fünf Wochen lang täglich je vier Stunden für den Großteil des Individualverkehrs gesperrt werden. Damit soll der obligate Verkehrsinfarkt an verregneten Tagen, wenn Tausende Urlauber aus der Region ins Zentrum der Mozartstadt strömen, verhindert werden. So hofft zumindest Planungs-Stadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste). Für ihn selbst wäre diese „kleine Lösung“ gerade einmal der „erste Schritt, dem Stein der Weisen näher zu kommen“.
Vor zwei Monaten sickerten erste Details der Gespräche zwischen Padutsch, Bürgermeister Heinz Schaden (S) und mehreren Experten bzw. Betroffenen (etwa der Altstadtverband) an die Öffentlichkeit. Damals war noch von einer Sperre der kompletten Innenstadt die Rede, die möglicherweise auch Mopeds und Motorräder betreffen sollte.
Doch so heiß gegessen wie gekocht wird wohl nicht: Im Amtsvorschlag, den der Planungs-Stadtrat heute, Montag, den Fraktionen im Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt hat, ist neben dieser Variante auch eine abgespeckte vorgesehen. Diese sieht für die Zeit von 17. Juli bis 18. August eine Sperre jeweils von 10.00 bis 14.00 Uhr zwischen Staatsbrücke, Neutor und Müllner Hügel vor.
Ausnahmen gibt es für den Öffentlichen Verkehr, Behinderte, Bewohner, Arbeitnehmer und -geber, Lieferanten und Hotelgäste - jeweils mit Bestätigung - sowie Mopeds und Motorräder. Von den rund 2.000 bis 2.500 Fahrzeugen, die stündlich im Bereich des Hanusch-Platzes gezählt werden, sollen damit noch 300 bis 500 übrig bleiben. Ursprünglich hätten auch die Kais bis zum Landesgericht bzw. auf der anderen Salzach-Seite bis zum Unfallkrankenhaus abgeriegelt werden sollen; und Padutsch hat diese „große Variante“ auch in den Amtsvorschlag aufgenommen, er weiß aber selbst, „dass sie derzeit politisch noch nicht umsetzbar ist“.
Die bisherige „Schlechtwetter-Sperre“, mit der die Touristenautos bei Regen schon in den Vororten abgeleitet und zu Park-and-Ride-Plätzen gelotst werden, bleibt unverändert, die neue Regelung sei eine Ergänzung dazu, sagte Padutsch am Montag bei einem Pressegespräch. Lückenhaft wurde diese bisherige Lösung vor allem dank der „Navis“, mit denen sich viele Urlauber trotzdem über Schleichwege in Richtung Zentrum lotsen ließen, wodurch der Verkehr wiederholt zusammenbrach.
Der Erfolg der Sperre steht und fällt für den Stadtrat mit der „Botschaft der Stadt“: Die Information müsse in der Region und auch bei den Urlaubern entsprechend ankommen. Für eine intensive Bewerbung kämmen 40.000 bis 60.000 Euro rasch zusammen. Außerdem will er die Info auch über die Autofahrerclubs und Navi-Betreiber unters (Touristen-)Volk bringen.
Was für Padutsch „der erste Schritt zum Stein der Weisen“ ist, ist für viele seiner Kollegen im Stadtparlament ein rotes Tuch. Neben den Stimmen der Bürgerliste erwartet er sich am ehesten noch die Zustimmung der Bürgermeister-Partei SPÖ, womit sich im Gemeinderat eine knappe Mehrheit ausginge.